NARC - Z 1 vom 24.01.1946


1.    Auf Grund von Anfragen im engl. Unterhaus stellte Mr. W. A. Burke, Asst PMG (Assistent Postmaster General) fest, daß keine wesentlichen Änderung in Erwägung gezogen würden für die Bedingungen unter welchen Lizenzen für Versuchsfunksender ausgegeben werden sollen.

Eine Anfrage vom 1. Nov. 45 wurde dahingehend beantwortet, daß es beabsichtigt war, mit der Wiederausgabe von eingezogenen Amateurgeräten an die 60.000 Besitzer nach Ablauf von 14 Tagen zu beginnen, daß aber die Ausgabe einige Wochen in Anspruch nehmen würde. Betreffs der Wiederzuweisung von Wellenlängen wurde angekündigt, daß die milt. Behörden hofften, in der Lage zu sein, eine beschränke Anzahl von Frequenzen für Amateurarbeit in Kürze wieder auszugeben.

Wireless World, Dez. 45


2.    Mr. Andrew C. Woods, Hon. Secretary, The Irish Radio Transmitter Society, Dublin, schreibt an die Wireless World: „In der Novemberausgabe stellten Sie fest, daß der Betrieb von Amateursendern in Eire wieder erlaubt sei. Das ist nicht zutreffend; unsere Amateure sind nicht wieder in der Luft. Es ist wahr, daß die Notstands-Anordnung, unter welcher unsere Geräte beschlagnahmt und unsere Lizenzen eingezogen wurden, aufgehoben sind. Die eingezogenen Geräte sind auch von den Behörden wieder ausgegeben worden, aber unter der Bedingung, daß sie abgetakelt und nicht für Sendezwecke benutzt werden. Es werden keine Lizenzen ausgegeben, ehe nicht die internationale Lage betr. Amateur-Radio geklärt ist.“

Wireless World, Dez. 45


3.    Amerikanische Amateure sind wieder in der Luft. Die FCC (Federal Communication Commission) genehmigte Sendungen im 112–115,5 Mc-Band vor etwa 2 Monaten. Während dieser Zeit teilten sie das Band mit dem „War-Emergency Radio Service“, dessen Tätigkeit am 15. Nov. endete. Inhaber von Lizenzen, die bis zum 15. Dez. 1942 gültig waren, bekamen die Erlaubnis, ihre Stationen wieder zu betreiben.

Wireless World, Dez. 45


4.    „GI radio hams“ erhielten heute die Genehmigung, unter Benutzung von USA-Wehrmachtsgeräten und zugewiesenen Freq. in die Luft zu steigen, um die Staaten zu erreichen. Zur selben Zeit wurde aufgedeckt, daß einige hams illegal gearbeitet hatten und daß einer festgesetzt wurde wegen Blockierung von USFET-Wellen. Zu diesem neuen Programm sind nur zugelassen: amer. Soldaten, US-Marine-Personal und am. Zivilisten in der am. Besatzungszone Deutschlands. Es steht unter der Leitung von Lt. Col. R. V. Fite, Chef der Radio Branch, Theater Signal Office, der vor dem Krieg selbst in Rapid City, SD, ein ham war. Fite sagte, daß er annähme, daß in Kürze etwa 550 solcher Amateure in D tätig sein würden. Das „Theater Signal Office“ wird Bestimmungen aufstellen und Lizenzen ausgeben, die sich eng an die Bestimmungen der FCC anlehnen. Die Nachrichtenoffiziere der Einheiten sind ermächtigt worden, die Prüfungen vorzubereiten und abzuhalten. In den Fällen, wo Bewerber Lizenzen nach dem 1.1.38 gehabt haben oder andere Qualifikationen aufweisen, können die Offz. der Einheit Teile der Prüfungen erlassen. Fite sagte, daß ein Soldat nur die Erlaubnis seines Disziplinarvorgesetzten brauche, um eine Station zu errichten. Der NO der Einheit ist befugt, Geräte an einen Soldaten auszugeben, der den Befähigungsnachweis für eine Lis erbracht hat. Es sind genügend US-Wehrmachtsgeräte in D vorhanden, um den Truppen den Betrieb von Funksendern zu ermöglichen mit Telefonie, Telegrafie, Frequenzmodulation, Fernsehen und Bildfunk, sagte Fite. Zusätzlich würden deutsche Beutegeräte zur Verfügung gestellt werden.

Stars an Stripes Nr. 202, 30/11/45


5.    Ein OM Grundt, bekannter engl. Offz., Amateur, äußerte sich dahingehend, daß er eine Betätigung von D-Amateuren für die nächsten 5 Jahre für nicht möglich halte. Antragsteller würden sich nur lästigen Nachforschungen und Beobachtungen aussetzen.


6.    Die Zeitschrift Funkschau in München hat wieder Druckerlaubnis erhalten. Seit Ende Dez. laufen 2 Anfragen auf Lieferung, die bisher ohne Nachricht blieben.


7.    Auf einen Entwurf für einen Antrag an die Mil. Reg. gingen Verbesserungsvorschläge ein von OM Röhling und OM Grundt. OM Grundt schlägt als passenden Namen vor „Norddeutscher Radio Amateur Club“, was hiermit zu Diskussion gestellt wird.


8.    Wie aus allen Nachrichten hervorgeht, scheint die Lage der Amateursender in aller Welt noch nicht geklärt zu sein. Außer den Schweizer und den südamerikanischen Lizenzen sind die z. Zt. hörbaren calls anscheinend die von alliierten Wehrmachtsstationen. Daher Anträge im Augenblick im Augenblick zwecklos



Ende des Z 1 vom 24.01.1946

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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