Jahresbericht 1962


ÜBERSICHT:


Geschäftsführender Vorstand

Die Schwerpunkte der Vorstandsarbeit für das Geschäftsjahr 1962 lagen in der Verteidigung unserer Amateurbänder, den Bemühungen nach Einheitlichkeit im deutschen Amateurfunk und der finanziellen Sicherstellung des DARC.

Aus der Erkenntnis, daß nur mit legalen Mitteln der Bestand des Amateurfunks sichergestellt werden kann, leitete der DARC dem Bundespostministerium eine von Referat für Amateurfunkbeobachtungen erarbeitete Zusammenstellung über Eindringlinge in das am meisten gefährdete 40-m-Amateur-Exklusivband zu. Dieser Protest wurde durch engen Kontakt und persönliche Gespräche in Bonn wirkungsvoll unterstützt. Der Zwiespalt in der Welt und die Tatsache, daß unsere Behörde allein nicht in der Lage ist, eine schnelle Änderung herbeizuführen, zwingt auch in Zukunft, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen. Als Erfolg der Gespräche konnte die Zusage gebucht werden, daß man nicht an eine Abschaffung des Amateurfunkgesetzes und damit an unsere verbrieften Rechte denkt.

Da nur eine einheitliche und starke deutsche Amateurfunkbewegung unsere Bemühungen unterstützen kann, wurden den noch außerhalb des DARC stehenden Amateurgruppen konkrete Vorschläge zu einem korporativen Anschluß ohne Verlust ihrer selbständigen Arbeitsmöglichkeiten unterbreitet, die leider aus für uns unerklärlichen Gründen bis heute nicht angenommen wurden. Der DARC wird nicht aufhören, durch vorbildliche Amateurarbeit und saubere Geschäftsführung überzeugend auf diese Kreise zu wirken.

Das ständige Wachsen des Clubs zwingt eine verantwortliche Geschäftsführung zu größter Sorgfalt in der Verwaltung der ihr anvertrauten Mittel. Die Abrechnungs- und Nachweispflicht von Ortsverbands- und Distriktsgeldern wurde durch ein neu eingeführtes Verfahren vereinfacht und gab darüber hinaus dem vom Amateurrat eingesetzten Finanzausschuß wertvolle Unterlagen zur Erstellung eines Gutachtens über die finanzielle Lage des Clubs. Eine einheitliche Reisekostenregelung wird zur sparsamsten Verwendung von Mitgliedsbeiträgen für unabwendbare Auslagen zwingen. Die mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum Zuge kommende Beitragserhöhung soll ausnahmslos der Erweiterung von Clubleistungen gegenüber den Mitgliedern dienen und wird nicht in der Organisation verbraucht werden.

Die Einrichtung eines Technischen Auskunftsdienstes für Mitglieder, die Einbeziehung der Hörkartenvermittlung in die bestehend QSL-Kartenvermittlung,sowie die Bearbeitung einer Neuauflage der Starthilfe, konnten bereits auf Anregung des Geschäftsführenden Vorstands durchgeführt werden. Arbeitsblätter für Ortsverbandsvorsitzende werden in Zukunft die Arbeit in den Ortsverbänden wesentlich erleichtern. Mit der Schriftleitung des Dl-QTC und dem Jugendreferat wurden Vereinbarungen über eine wesentliche Erweiterung unserer Clubzeitschrift getroffen, die auf den Plan hinauslaufen, in naher Zukunft durch Vielseitigkeit der technischen Artikel allen Gruppen unserer Mitglieder, vom Jugendlichen und Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, gerecht zu werden. Daß wir auf dem richtigen Wege sind, beweist die Tatsache, daß unsere schweizerischen und österreichischen Freunde bereits jetzt den technischen Teil des DL-QTC in ihrer Clubzeitschrift übernehmen.

Die Erfahrungen aus der Sturmflutkatastrophe zu Beginn des Jahres 1962 bewogen den Geschäftsführenden Vorstand des DARC zur Ausschreibung eines tragbaren Funksprechgerätes. Die eingegangenen Entwürfe zeigen die Richtigkeit unserer Vorstellungen; die Geräte werden in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine Vorstandssitzung im DARC-Zeltlager Bad Zwischenahn überzeugte an Ort und Stelle von der Notwendigkeit der Unterstützung einer solchen ständigen Clubeinrichtung. Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Deutschlandtreffens 1963 in Wolfsburg werden einen reibungslosen Ablauf dieses Treffens der Funkamateure sicherstellen.

Vom Fernmeldetechnischen Zentralamt zur Stellungnahme aufgefordert, gab der DARC seine Änderungswünsche zu dem Entwurf einer neuen Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz bekannt, die die Schaffung einer Lizenzklasse C ohne Morsekenntnisse vorsieht.

Das Geschäftsjahr 1962 stellte den Geschäftsführenden Vorstand des DARC vor vielseitige Aufgaben. Mit dem Vertrauen von über 13.000 Mitgliedern und der Unterstützung weniger hauptberuflich, aber zahlreicher ehrenamtlich tätigen Mitglieder, waren wir in der Lage, die uns gesetzten Ziele trotz aller Schwierigkeiten zu erreichen. Das kommende Jahr wird uns einen noch engeren Kontakt zwischen den Mitgliedern über Ortsverbände und Distrikte zur Clubleitung bringen müssen.

H. Picolin, DL3NE
1. Vorsitzender des DARC


Allgemeiner Rückblick

Entgegen mancher Voraussagen und abweichend von der Situation in vergleichbaren anderen Ländern hat die Aufwärtsentwicklung des Amateurfunks in Deutschland auch 1962 angehalten. Der DARC wurde dadurch im Laufe des Jahres zum drittgrößten Amateurverband in der IARU. Diese Stellung verdankt er nicht zuletzt der in den Ortsverbänden geleistete Ausbildungs- und Betreuungsarbeit, die in zunehmenden Maße auch die Unterstützung örtlicher Stellen (Kultur- und Jugendämter der Städte usw.) fand.

Eine Bewährungsprobe bestand der deutsche Amateurfunk bei der Flutkatastrophe zu Beginn des Jahres in Hamburg. In kürzester Zeit und unter schwierigsten Umständen errichteten dort Funkamateure aus eigener Initiative ein Notnetz als ersten Ersatz für die ausgefallenen Nachrichtenverbindungen. Ihre Leistung fand auch in der breiten Öffentlichkeit ausdrückliche Anerkennung. Bei diesem Einsatz zeigte sich insbesondere, wie wertvoll mobile und netzunabhängige Amateurfunkanlagen in solchen Fällen sind.

Die Lage auf den Bändern war gekennzeichnet von dem sich nähernden Sonnenfleckenminimum. Unerfreulich blieb die Situation auf dem 40-m-Band, wo entgegen den 1959 in Genf getroffenen Vereinbarungen weiterhin Rundfunksender mehrerer Länder arbeiten. Vom DARC dagegen veranlaßte Proteste der Deutschen Bundespost bei den zuständigen Fernmeldeverwaltungen hatten bisher kaum Erfolg. Die Hoffnung auf ein allgemeines 160-m-Band für Deutschland erfüllte sich nicht, weil einige ausländische Verwaltungen sich bisher noch nicht damit einverstanden erklärt haben. Entgegenkommenderweise erteilte das Bundespostministerium aber im Herbst 1962 nach zweijähriger Unterbrechung einer Anzahl von Funkamateuren wieder Sondergenehmigungen für die zeitweise Benutzung bestimmter Frequenzen in diesem Bereich. Auf dem Weg der Sondergenehmigung gab das BPM weiterhin die Möglichkeit zum Amateurfunk-Fernschreib- und Fernsehbetrieb. Am Ende des Jahres brachte das Fernmeldetechnische Zentralamt durch einen neuen Entwurf die seit langem ruhende Diskussion über neue Durchführungsbestimmungen zum Amateurfunkgesetz wieder in Gang.

Den Höhepunkt der Beobachtungstätigkeit der Funkamateure bildete der zweite amerikanische Amateursatellit OSCAR II, der im Juni die Erde umkreiste. Nächst den us-amerikanischen lieferten die deutschen Amateure die meisten Meldungen darüber.

Zu den verschiedenen traditionellen Funk-Wettbewerben, die auch 1962 wieder durchgeführt wurden, gesellte sich ein ganz neuer: die von der EMC ins Leben gerufene Clubmeisterschaft der Ortsverbände. Im Laufe des zweiten Halbjahres fanden die ersten drei Runden statt, in denen die Distriktsmeister ermittelt wurden.

In der Organisation des Clubs traten mit Rücksicht auf sein Wachsen einige Veränderungen und Erweiterungen ein. So wurden die Aufgaben des DX-Referats auf mehrere Mitglieder verteilt. Die Umstellung der QSL-Vermittlung auf direkte Bedienung der Ortsverbände fand am Jahresanfang ihren Abschluß. Für den Deutschland-Rundspruch wurde wieder eine selbständige Redaktion geschaffen. Im Rahmen des Technischen Referats wurde ein spezieller technischer Auskunftsdienst für die Mitglieder eingerichtet. Zwei der größten Distrikte (Bayern-Süd und Ruhrgebiet) teilten sich zu Beginn des Jahres.

Bedeutungsvolle Veranstaltungen geselliger Art waren neben den zahlreichen Versammlungen auf Distriktsebene, das Bodenseetreffen am 23./24.06.1962 in Konstanz, das YL-Treffen in Waldernbach/Westerwald und das Sommerlager am Zwischenahner Meer.

Die Clubversammlung tagte im Geschäftsjahr 1962 zweimal: am 26./27.05. in Trier zur Hauptversammlung und Referentenwahl (Jugend, DX, Ausland und AFB), sowie am 24./25.11. in Bargteheide bei Hamburg. Die Ergebnisse dieser Sitzungen sind den bis zu den Ortsverbänden verteilten Protokollen niedergelegt.

Neun verdiente Mitglieder wurden im vergangenen Jahr in Anerkennung besonderer Leistungen für den Amateurfunk mit der goldenen Ehrennadel des DARC ausgezeichnet; fünfzehn OM erhielten die Silberne Ehrennadel für 25jährige Mitgliedschaft.

DL1JB


Organisatorische Entwicklung

Der effektive Mitgliederzuwachs betrug 958 = 7,8 % (im Vorjahr 8,5 %). Insgesamt wurden 1908 neue Mitglieder aufgenommen, 950 Mitglieder schieden aus. Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDB umfaßte der DARC zum Jahresende 14.243 Mitglieder.

Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich um 507 = 8 % (im Vorjahr 11 %). 243 neue DE-Nummern wurden erteilt (im Vorjahr 315). Die Zahl der Ortsverbände erhöhte sich um acht. Es wurden neun neue Ortsverbände gegründet und einer aufgelöst.

Nach der zu Beginn des Jahres vollzogenen Bildung der Distrikte Nordrhein (aus dem Distrikt Ruhrgebiet) und Schwaben (aus dem Distrikt Bayern-Süd) gliedert sich der DARC jetzt in 18 Distrikte.

Die distriktsweise Aufschlüsselung zeigte im einzelnen per 31.12.1962 folgendes Bild (in Klammern die Zahlen am 31.12.1961):

Distrikt Ortsver-
bände
Mitglieder davon
DL/DJ
davon
nur DE
Nichtmitgl.
Lizenzen
Baden 27 (25) 948 (869) 495 (453) 33 (37) 79 (56)
Bayern-Nord 22 (22) 879 (810) 420 (416) 48 (49) 71 (67)
Bayern-Süd 17 (17) 932 (909) 458 (453) 70 (72) 88 (68)
Berlin 12 (12) 535 (504) 202 (181) 58 (65) 26 (34)
Hamburg 6 (6) 752 (673) 377 (324) 35 (42) 67 (69)
Hessen 26 (25) 1071 (982) 579 (538) 31 (34) 118 (110)
Köln-Aachen 21 (20) 784 (723) 363 (362) 44 (46) 49 (55)
Niedersachsen 33 (33) 1171 (1108) 654 (623) 39 (43) 83 (85)
Nordrhein 16 (14) 613 (569) 321 (274) 26 (31) 42 (40)
Nordsee 20 (20) 720 (703) 354 (348) 33 (34) 63 (59)
Rheinland-Pfalz 18 (18) 658 (577) 362 (304) 25 (32) 37 (35)
Ruhrgebiet 14 (15) 513 (478) 254 (221) 23 (26) 66 (63)
Saar 7 (7) 201 (184) 138 (133) 17 (19) 18 (14)
Schleswig-Holst. 19 (19) 474 (452) 272 (237) 27 (30) 56 (49)
Schwaben 13 (12) 334 (316) 177 (161) 34 (38) 12 (10)
Westfalen-Nord 25 (25) 771 (701) 477 (443) 31 (35) 76 (72)
Westfalen-Süd 29 (28) 918 (869) 473 (423) 48 (53) 50 (48)
Württemberg 28 (27) 1069 (958) 483 (458) 37 (41) 101 (88)
 




DARC 353 (345) 13.343 (12.385) 6859 (6352) 659 (727) 1102 (1022)
VFDB   900 (878) 356 (334)
 


Insgesamt 353 (345) 14.243 (13.263) 7215 (6686)

Erteilt waren am 31.12.1962 8317 (7708) Sendelizenzen im Bundesgebiet und Westberlin.

In den Distrikten Rheinland-Pfalz (14 %), Hamburg (12 %) und Württemberg (11 %) lag der Mitgliederzuwachs wesentlich über dem Durchschnitt; beträchtlich kleiner war er in Bayern-Süd und Nordsee (je 2,5 %). Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich besonders in den Distrikten Rheinland-Pfalz (um annähernd 20 %), Hamburg und Nordrhein (um je 17 %). Dafür stagnierte sie in den Distrikten Bayern-Nord, Bayern-Süd, Köln-Aachen und Nordsee.

Der Prozentsatz der Nichtmitglieder hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, er blieb bei 13,3 %. Geringer war er in den Distrikten Schwaben (6,5 %), Rheinland-Pfalz (9 %) und Westfalen-Süd (9,5 %); höher in Hessen, Württemberg (je 17 %) und Ruhrgebiet (20 %).

Die vom DARC bezogene Auflage des DL-QTC stieg im Laufe des Jahres auf monatlich 14.600 Exemplare, die sich wie folgt verteilten:

DARC-Mitglieder ca. 13.100
WAE-Belieferung ca.

200

Belegexemplare ca.

50

Reserve ca.

150

VFDB-Mitglieder ca.

900

Interner Verteiler ca.

100

Austausch ca.

100

DL1JB


Finanzielle Entwicklung

Dem Geschäftsjahr 1962 lagen der am 26.05.1962 vom Amateurrat beschlossene Haushaltsplan und der am 25.11.1962 angenommene Nachtragshaushalt zugrunde, die insgesamt mit DM 363.000 in Einnahmen und Ausgaben abschlossen. (Siehe Protokolle vom 26./27.05.1962 Ziffer 7 und 24./25.11.1962 Ziffer 4.)

Die von den Rechnungsprüfern geprüfte Bilanz und Einnahme/Ausgaberechnung per 31.12.1962 sind diesem Bericht als Anlage beigefügt.

Das finanzielle Ergebnis des Jahres 1962 spiegelt die auch im vergangenen Jahre anhaltende Aufwärtsentwicklung des Clubs wider. Die Beitragseinnahmen stiegen dementsprechend von 309.866 DM im Jahre 1961 auf 332.274 DM im Jahre 1962. Die Beitragsvorauszahlungen betrugen am Jahresschluß DM 21.157 gegenüber DM 18.616 Ende 1961.

Der Warenumsatz der von uns vertriebenen Schallplatten und Broschüren ist erwartungsgemäß von DM 15.823 im Jahre 1961 auf DM 10.497 für 1962 zurückgegangen. Hier macht sich die allmähliche Sättigung des Marktes bemerkbar.

Die Beitragserhöhung zu Beginn des Jahres 1963 läßt nach bisheriger Feststellung keinen Rückgang der Mitgliederzahl erwarten, da der Mitgliederzugang des 1. Vierteljahres die Anzahl der Austritte geringfügig übersteigt.

Der Vermögenszuwachs des Berichtsjahres ist im wesentlichen auf eine Steigerung der außerordentlichen Einnahmen zurückzuführen.

Den Rücklagen wurden DM 1500 zugeführt. Das ausgewiesene Vermögen des Clubs beträgt am Jahresschluß rund DM 54.000.

DL1FM


Technisches Referat

Bei der Firma Funke ist der geplante KW-Empfänger in Vorbereitung für die Fabrikation.

Beim techn. Referat wurden hierzu im Berichtszeitraum u. a. folgende Baugruppen entwickelt:

  1. HF-Vorverstärker;
  2. quarzgesteuerter 1. Oszillator;
  3. abstimmbarer 2. Oszillator mit linearem Frequenzverlauf über 500 kHz;
  4. abstimmbares 1. ZF-Teil für 3–4 MHz;
  5. in Dekaden von 0,1 MHz umschaltbarer 2. Oszillator für 7,5 ±0,5 MHz;
  6. umschaltbares ZF-Filter für 6,5 MHz ±0,5 MHz;
  7. umschaltbares ZF-Filter für 9,5 MHz ±0,5 MHz;
  8. abstimmbarer 3. Oszillator für 1,5 MHz ±0,5 MHz;
  9. ZF-Verstärker für 455 kHz mit mech. Filter;
  10. ZF-Verstärker für 455 kHz mit Quarzfilter;
  11. ZF-Verstärker für 100 kHz mit Ferritspulen, umschaltbar in Bandbreiten von 2,4 kHz und 0,2 kHz;
  12. ZF-Filter für 1,5 MHz ±50 kHz.

In Arbeit sind noch:

Einrichtung für Passband-Tuning, Antrieb und Skalenaufbau, ein weiterer ZF-Teil für 455 kHz mit neuestem japan. Quarz-mech.-Filter, Q-Multiplier für CW-Empfang.

Der Empfänger soll für die Amateurausführung als Doppelsuperhet und in einer kommerziellen Ausführung als Dreifachsuperhet mit durchgehendem Bereich von 2–30 MHz herauskommen. Jeweils der 1. Oszillator ist quarzgesteuert. Der abstimmbare 2. bzw. 3. Oszillator ist temp. kompensiert. Hierfür wurde ein Meßverfahren und Meßmittel entwickelt um definierte Driftfaktoren zu erreichen.

Vorgesehen ist für die Frequenzanzeige

  1. ein Skalenwerk von 500 mm Länge bei 500 kHz Abstimmbereich
  2. eine elektrische Lösung mit einer Skalenlänge von 2000 mm bei 1 MHz Abstimmbereich.

Das Gerät hat alle für SSB-Empfang nötigen Schaltungseinheiten und ist transistorbestückt.

Die Firma Funke will den Empfänger im Herbst vorstellen und zu Weihnachten mit dem Vertrieb beginnen.

DL6EG


DX-Referat

Im Jahre 1962 wurden vom DARC-DX-Büro 35 WAE-1-, 37 WAE-2- und 130 WAE-3-Diplome nach 29 Ländern der Erde ausgegeben. An WAC-Diplomen wurden im gleichen Zeitraum 131 Stück an die deutschen OM zum Versand gebracht.

Es wurde der Versuch unternommen, den WAE-DX-Contest, der sonst immer im Januar stattfand, auf den August zu verlegen. Diese Verlegung war erforderlich, da bei der geringen Sonnenaktivität und den damit verbundenen schlechten Ausbreitungsbedingungen die Teilnehmerzahl stark zurückgehen würde. Es hat sich als richtig erwiesen, den Termin zu verlegen und so wird der WAEDC vorerst weiterhin im August stattfinden. Beim letzten WAEDC haben 377 Stationen ihr Log eingeschickt. Mit gutem Gewissen kann aber gesagt werden, daß weit mehr als 1000 Stationen an dem diesjährigen Wettbewerb teilnahmen. Es waren während des Contestes 45 WAE-Länder und über 70 Länder außerhalb Europas vertreten.

Das DX-MB hat sich sehr gut entwickelt. Es beziehen z. Z. 300 OM dieses DX-Nachrichtenblatt. Auf Grund von verschiedenen Vorschlägen hatte sich das DX-Büro entschlossen, eine Umfrage bei den Beziehern zu starten, ob die Mehrheit eine Ausgabe in englischer Sprache vorzöge. Die OM lehnten die anglikanische Ausgabe ab und so wird das DX-MB weiterhin in Deutsch erscheinen.

Auch der DX-Rundspruch erfreut sich einer großen Beliebtheit. Nachdem er in zwei Sprachen, in Deutsch und in Englisch gesendet wird, gehört ganz Europa zu den Zuhörern des DARC. Er wird am Freitag in SSB und am Sonnabend in AM ausgestrahlt.

Es wurde versucht, die DX-Mitteilungen im DL-QTC so interessant wie möglich zu gestalten, leider ist es nicht möglich das erforderliche Material auf den drei Seiten unterzubringen, so daß Manches wieder gestrichen wurde. Es ist unbedingt wünschenswert, daß die DX-Spalte um eine oder zwei Seiten erweitert wird.

Da der Schriftverkehr des DX-Büros sehr große Ausmaße angenommen hat, zehn und mehr Postsachen pro Tag sind keine Seltenheit, ergeht auf diesem Wege an alle OM die Bitte, ihre Anfragen an das DX-Büro so kurz wie möglich zu fassen. Jeder Brief wurde normalerweise innerhalb von drei Tagen, meistens jedoch noch am selben Tag, beantwortet. Jede QSL-Karten-Sendung wurde innerhalb einer Woche dem Eigentümer zurückgegeben. WAE-Diplome wurden einen Monat vor der Veröffentlichung im DL-QTC an die Inhaber zum Versand gebracht.

Es wird zweimal im Jahr eine Besprechung der Mitarbeiter des DX-Büros veranstaltet, um die DX-Büro-Arbeit zu vervollkommnen und den jeweiligen Bedürfnissen der DXer anzupassen.

Abschließend möchte ich allen Mitarbeitern des DX-Büros sowie allen Freunden meinen allerherzlichsten Dank für die gute Arbeit und Unterstützung im Jahre 1962 aussprechen und hoffe, daß wir auch im Jahre 1963 zur Zufriedenheit aller OM tätig sein können.

DL1EE


UKW-Referat

Tun und Lassen des UKW-Referates erstrecken sich auf drei Teilgebiete: Routinearbeiten für das DARC-Referat, Routinearbeiten für das „Ständige UKW-Komitee der Region 1 der IARU“ und Arbeiten an dem 1296-MHz-EME-Vorhaben.

Wie in den Jahren zuvor nehmen die Routinearbeiten für das Referat einen breiten Raum ein. Aus beruflichen Gründen kann zwar der Briefwechsel mit unseren OM nicht immer mit dem Adjektiv „postwendend“ bezeichnet werden, jedoch genießt er das alterhergebrachte Vorrecht, verbunden mit meiner unveränderten Freude an einem gepflegten Briefwechsel. Ich bin unbescheiden genug, zu unterstreichen, daß die aufwärtsstrebende Entwicklung des deutschen Amateur-UKW-Funks wesentliche Impulse durch schriftlich geklärte technische Fragen erhalten hat. In dem Maße, wie gute Baubeschreibungen in Zeitschriften und Büchern erscheinen, läßt die Anzahl der technischen Anfragen nach, um in gleichem Maße organisatorischen Aufgaben Platz zu machen, die ich stets unter dem übergeordneten Prinzip der IARU abwäge, wobei ich nicht selten auf einiges Unverständnis bei den OM stoße, die unser gemeinsames Anliegen mit zuviel Lokalkolorit versehen.

Zweifelsohne haben die deutschen UKW-Amateure auch über die „UKW-Rundschau“ im DL-QTC zusammengefunden, über das menschliche Sprachrohr, dessen Bedeutung von Außenstehenden nicht unterschätzt werden sollte. Auch im Berichtszeitraum ist die „UKW-Rundschau“ regelmäßig erschienen. Wie mein Verhältnis zu meinen Aufgaben und Pflichten ist, wie sich auch meine Pläne ausnehmen, welche „Politik“ ich verfolge – das geht aus meinen Ausführungen in der „UKW-Rundschau“ klar hervor.

Nicht ohne Erstaunen höre ich dann und wann von OM, die beanstanden, daß ich nicht ununterbrochen Baubeschreibungen im DL-QTC veröffentliche. Ich glaube, daß der UKW-Referent nicht verpflichtet ist, das zu tun, ganz abgesehen davon, daß ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Baubeschreibung und Bautätigkeit besteht. Ich möchte den OM sehen, der alle vier Wochen ein Gerät entwirft und baut, das publikationsreif ist, verzichtet man einmal darauf, zu prüfen, wieviel Arbeit es bereitet, ein Manuskript vorzubereiten. Aber ich habe nachweislich immer darauf hingewirkt, OM anzuregen, Baubeschreibungen an die Schriftleitung des DL-QTC einzusenden. Aus Gründen, die ich nicht objektiv beleuchten kann, blieb es den UKW-Berichten vorbehalten, den latenten Quell wirklich beachtenswerter Beschreibungen von UKW-Geräten zu öffnen.

Ich besuchte das Norddeutsche UKW-Treffen in Ramlingen bei Hannover, wo ich eine Weiterentwicklung meines 70-cm-Konverters „Deziton 70 A“ demonstrierte, und ich nahm an dem traditionellen Weinheimer UKW-Treffen teil. Diese regelmäßigen Zusammenkünfte zu besuchen, halte ich für meine Pflicht, weil die zahlreichen anwesenden UKW-Amateure so zwanglos die Möglichkeit erhalten, ihren UKW-Referenten zu befragen, insbesondere, wenn es sich um Probleme übernationaler Zusammenarbeit handelt, die mit aus der Taufe gehoben zu haben mir eine besondere Freude und Genugtuung ist. Der Amateur-UKW-Funk ist nichts Regionales mehr, entgegen der Auffassung der Skeptiker und Spötter, also bedarf er auch der Atmosphäre des Internationalen um leben zu können.

Die Routinearbeit für das Ständige UKW-Komitee unserer Region der IARU umfassen eine wachsende Korrespondenz mit dem Region-1-Büro-Sekretär, OM Clarricoats, G6CL, und mit dem Komitee-Sekretär, OM Lambeth, G2AIW, neben mannigfaltigen Anfragen von Klubs und Klub-Repräsentanten.

Die praktischen Vorbereitungen zu meinem EME-Vorhaben wurden 1962 vorangetrieben, konnten aber noch nicht abgeschlossen werden. Ein Hubschrauber der Deutschen Bundeswehr (den zu „organisieren“ ein Gang durch einen bürokratischen Irrgarten gleichkam!) flog die parallaktische Montierung für den 3-m-Spiegel auf das Dach des Hauses ein, in dem ich wohne. Aufkommende Böen verhinderten das Einfliegen auch es Spiegels, der mit 7 m² Fläche nicht gerade klein ist. Mittels Kranwagen, den eine Duisburger Firma spontan zur Verfügung stellte, wurde der Spiegel aufgesetzt. Ein Sorgenkind war der parametrische Verstärker. Dank einer durch OM Auerbach, DL1FK, vermittelten Hilfestellung seitens der Firma Philips, war es mir möglich, den parametrischen Verstärker in einigen Punkten meßtechnisch zu erfassen. Es stellte sich heraus, daß ein Hohlraumresonator im Konverter Schwierigkeiten machte. Es schlossen sich Arbeiten an einem parametrischen Verstärker eigener Konzeption an, die bis heute noch nicht abgeschlossen werden konnten. Meinen gesamten Urlaub opferte ich, um den 1-kW-Sender für 1296 MHz neu zu erstellen, da der Prototyp in bezug auf Neben- und Oberwellenunterdrückung nicht den Erwartungen entsprach. Der TX ist einsatzbereit. Er ist elfstufig und teiltransistorisiert. Eine Beschreibung des Senders wird in der Funk-Technik erscheinen, die ich wählen mußte, um gegenüber der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein anerkanntes Publikationsorgan eingeschaltet zu haben. Über mein Vorhaben hielt ich beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ein Referat. Ohne mein Zutun beschäftigte sich das Deutsche Fernsehen zu verschiedenen Malen mit dem EME-Projekt. Ich hoffe, dadurch beigetragen zu haben, dem deutschen Amateurfunk eine Basis der Anerkennung zu verstärken. Die Tatsache, daß EME jetzt auf mehreren UKW-Bändern mit Erfolg betrieben wird, befreit mich von dem gelegentlich zu hörenden Vorwurf, etwas Irrealem nachzurennen.

Dem Geschäftsführenden Vorstand des DARC danke ich aufrichtig für die materielle Unterstützung, die er dem EME-Vorhaben, das das Rufzeichen DLØRF erhielt, angedeihen ließ, insbesondere aber für die moralische Rückendeckung, die ich dann mit besonderer Freude empfinde, wenn ich mich frage: „Wozu das alles?“.

DL3FM


EMC

Die Aufwärtsentwicklung des DLD ging auch im Jahre 1962 stetig voran. Als Bewerber waren in steigendem Maße OM mit außereuropäischem QTH zu verzeichnen. Unter den europäischen Bewerbern sind besonders die OM aus OK zu erwähnen, die bisher 107 DLDs erwarben.

Zu Beginn des Jahres waren sechs Hauptauswerter tätig. Im Laufe des Jahres mußten zwei weitere hinzugenommen werden, um die eingehenden Anträge in einer angemessenen Zeit bearbeiten zu können.

Im Berichtszeitraum sind insgesamt 622 DLDs bearbeitet worden, die sich in folgender Weise auf die einzelnen Klassen verteilen:

Goldene Leistungsnadel 18 Stück
Silberne Leistungsnadel 19 Stück
Bronzene Leistungsnadel 39 Stück
DLD 200 104 Stück
DLD 150

22 Stück

DLD 100 343 Stück
DLD 200/40 m

23 Stück

DLD 100/40 m

54 Stück

Seit Beginn der Ausgabe von DLDs am 30.01.1957 sind bis zum 31.12.1962 insgesamt 2858 Diplome verliehen worden. Das entspricht einer durchschnittlichen Verleihungsquote von 1,3 je Kalendertag. Im Berichtszeitraum stieg diese Quote auf 1,7 an. Da für jede Klasse – mit Ausnahme des DLD 150 – die Vorlage von 100 weiteren QSL-Karten gefordert wird, ist damit der eindeutige Beweis für die bandbelebende Wirkung des DLD erbracht. Wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, ist der „Sättigungspunkt“ noch nicht erreicht.

Auf dem Mobilsektor fiel die Flutkatastrophe in Hamburg in den Anfang des Berichtszeitraumes. Erstmalig in DL wurde der Beweis dafür gebracht, daß unter außergewöhnlichen Verhältnissen die Improvisation entscheidend für einen Erfolg ist, und daß in solchen Fällen gerade die Mobilstationen – mit ihrer Eigenstromversorgung und mit ihrer schnellen Einsatzmöglichkeit an kritischen Punkten – besonders geeignet sind. Damit wurde die von der EMC und vom Clubvorstand vertretene Auffassung, daß man in Notfällen der Improvisation vor der Organisation den Vorzug geben solle, durch die Praxis bestätigt. Die Namen der an der Aktion beteiligten Inhaber von Mobilstationen seien hier nochmals genannt: Jens Dieter Kolbowski, DL9LJ; Hans Bohnstorff, DL6KL; Franz Groß, DJ3RP; Eggert Lentz, DJ2DN; Peter Weiershäuser, DJ5FI.

Bis zum 31.12.1962 wurden insgesamt 527 Mobilstationen bei der EMC registriert. Für die Erfassung der neu auftauchenden Stationen waren die von den Distrikten anläßlich von Mobilwettbewerben eingehenden „Ergebnislisten“ besonders nützlich.

Im Berichtszeitraum fanden 26 für die Fahrzeugplakette zählende Wettbewerbe statt. Ohne Frage hat die Stiftung der DARC-Fahrzeugplakette das Interesse am Mobilsport erheblich gefördert. Die in die Hände der jeweiligen Veranstalter gelegte Gestaltung der Wettbewerbe bewirkte eine reizvolle Abwechslung in den Ausschreibungen und beugte einer Schematisierung vor.

Es wurden bisher 64 Fahrzeugplaketten, 11 Silber- und zwei Goldkränze verliehen.

Die Clubmeisterschaft war der Versuch, einen Bandbelebungs-Contest auf breiteste Basis zu stellen. Das Ergebnis dieses Versuches war durchaus ermutigend. Der CV gingen im Laufe des Wettbewerbs mehrfach Rundschreiben der EMC zu, die über die erzielten Ergebnisse berichteten. Da bei der Erstellung der Ausschreibungen keinerlei Erfahrungen vorlagen, mußten gewisse Annahmen gemacht werden. Es zeigte sich – besonders in den späteren Runden –, daß diese Annahmen mit der Praxis nicht immer übereinstimmten. Auch gewisse Verhaltensweisen der Wettbewerbsteilnehmer waren nicht unbedingt vorauszusehen. Aus Briefen, die bei der EMC eingingen, und aus eigenen Beobachtungen ergibt sich die Notwendigkeit, die bisherigen Ausschreibungen umzuformen. Ohne Frage werden auch der folgenden Ausschreibung noch gewisse Mängel anhaften. Ein derartiger Entwicklungsgang ist aber durchaus natürlich. Nur absolute Laien könnten die Forderung aufstellen, daß bereits der erste Entwurf „perfekt“ sein müsse. Die Entwicklung der Technik und des Sports beweist in allen Sparten des Gegenteil.

DL6JG


Referat für Amateurfunkbeobachtungen

Da es beim besten Willen nicht möglich ist, in diesem Rahmen einen eingehenden Jahresbericht über die umfangreiche Arbeit des AFB-Referates zu geben, sei mir gestattet, nachfolgend über die Tätigkeit stichwortartig zu berichten.

Aurora-Beobachtungen: Mit der Annäherung an das Sonnenflecken-Minimum ließen die Aurora-Reflexionen nach, so daß die Beobachtungs-Möglichkeiten zwangsläufig eingeschränkt waren. Trotzdem konnten im Jahre 1962 noch 711 Einzelberichte verarbeitet und weitergeleitet werden. Die Beobachter wurden durch Aurora-Warnungen bei akuten Anlässen zusätzlich unterstützt.

Satelliten-Beobachtungen: Die Beobachtungen beschränkten sich im ersten halben Jahr vornehmlich auf 20 MHz. Erst nach den OSCAR-Erfolgen wurde zunehmend auf 136/137 MHz erweitert. Insgesamt wurden 1962 immerhin 1098 Einzelberichte über Hörperioden verschiedener Satelliten verschlüsselt und über den internationalen Verteilerweg weitergeleitet. Die Beobachter wurden durch schriftliche Übermittlung der Äquator-Durchgänge sendender Satelliten in Richtung Süd–Nord laufend unterstützt.

Ausbreitungs-Beobachtungen: Dieses Aufgabengebiet wurde im Jahre 1962 nicht besonders forciert, um eine Ruhepause für die bevorstehenden Aufgaben des IQSY zu gewinnen. Insgesamt gingen für Bandöffnungen, Short-Skip-Bedingungen, besondere Wahrnehmungen, DM3IGY usw. 989 Einzelberichte ein, von denen z. Z. die Short-Skip-Berichte herausgezogen und in Form der Aurora-Unterlagen verarbeitet und nach Lindau weitergeleitet werden.

OSCAR-Beobachtungen: Eine nur mit Aufbietung aller Kräfte zu bewältigende Arbeit brachten die Starts der OSCAR-Satelliten mit sich. OSCAR 1 verstummte zum Jahresbeginn. Die Verarbeitung und Registrierung der einlaufenden Einzelberichte wurden peinlich genau durchgeführt, so daß der OSCAR-Association einwandfreies Beobachtungsmaterial übermittelt werden konnte. Endergebnis von OSCAR 1: Deutschland führt nach den USA mit 39 Beobachtungs-Stationen und 558 Einzelberichten. Ihr Referent wurde in Anerkennung der geleisteten Arbeit zum Koordinator und offiziellen Repräsentanten der OSCAR-Association für Deutschland ernannt. Mit OSCAR II konnte der deutsche Erfolg erweitert werden. Wiederum lag Deutschland mit jetzt 74 Beobachtungs-Stationen und 1137 Einzelberichten nach den USA an der Weltspitze. Die Beobachter wurden durch einen täglichen Informationsdienst, der nach vom Referat durchgeführten Berechnungen laufend über Band und Fernsprecher die Hörbarkeiten der nächsten Tage übermittelte, weitgehend unterstützt.

Betreuung aller Beobachter: Alle Beobachter erhielten von Fall zu Fall vervielfältigte Exemplare der vom Referat weitergeleiteten Berichte. Die Aurora-Beobachter erhielten zusätzlich die erdmagnetischen Kennwerte der Auroratage übermittelt. Die Satelliten-Beobachter wurden zusätzlich ab und zu mit den Bahn-Daten sendender Satelliten versorgt.

Informationsdienst: Es wurde allwöchentlich ein AFB-Rundspruch ausgestrahlt, der im Wortlaut auch von den Stationen DLØHH, DLØBN und DL6MH übernommen wurde. DL6YL übernahm Auszüge des Rundspruchs in ihrer „Straßenbahn“. DL1SN sorgte für Verbreitung in Westdeutschland. DL1EZ unterrichtete mit seiner „Elf-Uhr-Runde“ täglich die interessierten Amateure anhand der ihm laufend zur Verfügung gestellten AFB-Rundsprüche und sonstiger Unterlagen. Dringende Mitteilungen, die für die AFB- und DL-Rundsprüche zu spät kamen, wurden DL1EZ am gleichen Tage über Band übermittelt. So hat die „Elf-Uhr-Runde“ auch wesentlichen Anteil an der Verbreitung der OSCAR-Informationen, weitere Informationen erfolgten über den DL-Rundspruch, das DL-QTC, die UKW-Berichte und andere Fachzeitschriften.

Schlußbemerkung: Die Tätigkeit der Funkamateure wurde von wissenschaftlicher Seite mehrmals in Fachzeitschriften ausdrücklich anerkannt. Es wurde wiederholt der Dank der Wissenschaft „für wertvolle Beobachter-Tätigkeit“ der deutschen Funkamateure den Amateuren selbst und dem DARC als fördernder Verband zum Ausdruck gebracht.

Die Zusammenarbeit des Referates mit den einzelnen Beobachtern war ausgezeichnet. Es hatte sich für alle Gebiete echte Team-Arbeit entwickelt.

DJ1SB


Auslandsreferat

Hauptaufgabe des Auslandsreferates war im Jahre 1962 wiederum die Anbahnung engerer Beziehungen zu ausländischen Verbänden, der Austausch von Informationen und die Mitarbeit in der Region 1 der IARU. Der Vorstand und einzelne Clubmitglieder wurden in Auslandsangelegenheiten beraten.

Mit der REF konnten erstmals engere Kontakte hergestellt werden. Auf verschiedenen internationalen Fernmeldekonferenzen im In- und Ausland bot sich Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit ausländischen OM Einzelfragen des Amateurfunks (Frequenzbereiche, gegenseitige Lizenzierung) mit zuständigen Stellen zu besprechen und günstige Lösungen vorzubereiten. Einige unerfreuliche Vorfälle im Amateurbetrieb besonders auf dem 80-m-Band (unzulässiger Nachrichteninhalt), die auch im Ausland bekannt wurden und gewisse Einzelaktionen, die zwar gut gemeint waren, sich jedoch untauglicher Mittel bedienten (anonyme Flugblätter), wirkten sich bei vielen Verhandlungen belastend aus. Auf Grund der geringen Amateuraktivität auf höheren Frequenzbereichen über 146 MHz neigen viele ausländische Fernmeldeverwaltungen dazu, weitere Beschränkungen der höheren Amateurbereiche einzuführen, da der Frequenzbedarf für den Weltraumfunk und die Fernmeldesatelliten sprunghaft steigt.

Durch die Mitarbeit am IARU-Bulletin der Region 1 konnten wertvolle Informationen ausgetauscht werden.

Als neues Mitglied wurde der Amateurverband der UdSSR in die IARU aufgenommen. Griechenland, die Türkei und Ghana haben ihr Interesse bekundet, gleichfalls der IARU und damit der IARU-Region 1 beizutreten.

Die stetige Aufwärtsentwicklung des DARC im Innern, die über die anderen Referate sich auch im Ausland auswirkte (DX-Referat, QSL-Vermittlung, UKW-, AFB-Referat) hat unsere Beziehungen nach draußen deutlich merkbar im günstigen Sinne beeinflußt.

DL1XJ


Jugendreferat

Da Jugendarbeit sich vor allem innerhalb aktiver Ortsverbände vollziehen sollte, bemüht sich das Referat, hierfür zentrale Möglichkeiten der Bewährung zu schaffen und Ansporn zu geben.

Der im Mai des Berichtsjahres gewählte Jugendreferent traf auf diesem Sektor ein bewährtes Mitarbeiter-Team unter der Leitung von DL1JH und DL3JL an.

Es wurden fünf SWL-Conteste veranstaltet, ausgewertet und den Teilnehmern Urkunden mit ihrer erreichten Punktzahl übersandt.

Daneben konnten zahlreiche Anträge für das DLD-H bearbeitet werden.

Im September fand in Gießen eine Referatsbesprechung mit folgendem Ergebnis statt:

  1. In Zukunft werden jährlich nur zwei Hörer-Wettbewerbe in Anlehnung an Pik-As und WAEDX stattfinden.
  2. Das Verfahren bei der Erteilung besonderer DEA-Nummern wird vereinfacht. Die Mitglieds-Nummer in Verbindung mit dem DOK ist DEA-Nummer und berechtigt zur Teilnahme an der zentralen QSL-Vermittlung.
    Der DEA-Status wird zeitlich auf maximal zwei Jahre begrenzt.
  3. Ziel aller Bemühungen sollten die DE-Prüfung und folgende Lizenz sein.
  4. Durch den techn. Mitarbeiter Ing. OM Ohage wird ein für den Anfänger nachbausicherer Fuchsjagd-Transistor-RX in Bausatzform entwickelt.
  5. Für den Sommer 1963 soll ein auf Bundesebene aufgebautes Jugendzeltlager am Edersee in Nordhessen geplant werden.

Schon gegen Ende des Berichtsjahres erwies sich, daß bei der Realisierung von dem unter Pkt. 5 geplanten Vorhaben Schwierigkeiten auftraten. Ihre Ursache liegt in dem noch nicht erreichten Status als jugendfördernder Verband auf Landes- und Bundesebene. Entsprechende Bemühungen in dieser Richtung erweisen sich jedoch als zwecklos, wenn nicht zahlreiche auf Orts- oder Kreisebene anerkannte Jugendgruppen der einzelnen OVs existieren.

Als gutes Sprachrohr des Jugendreferates hat sich der Kurzwellenhörer erwiesen, der unter der redaktionellen Leitung von DL6KS durch die Mitarbeiter des Referats gestaltet wurde. Dank gebührt hier vor allem neben DL6KS auch DL1CU. Seine starke Resonanz bei den Jugendlichen zeigte sich u. a. im Posteingang der Mitarbeiter, die hunderte von Anfragen allgemeiner und technischer Art beantworten mußten.

Leider ist trotz aller Bemühungen der von ihm angesprochene Kreis jugendlicher Mitglieder nicht groß genug. Auch hätte sein freier Verkauf noch eine weitaus stärker werbende Wirkung für den DARC erwarten lassen. Bei voller Anerkennung des hier gezeigten Bemühens um den Nachwuchs müßte doch für die Zukunft eine Normalisierung seiner finanziellen Grundlage möglich sein. Die bisher von verschiedenen Seiten gebrachten Lösungsvorschläge erscheinen als unbefriedigende Kompromisse. Wenn eine subventionslose Existenz unmöglich ist, bleibt nur sein inhaltliches Aufgehen in das DL-QTC.

Neben anderen Referaten sollte im DL-QTC auch dem Anliegen des Nachwuchses so bald wie möglich Raum gegeben werden.

DJ5UD


Das DL-QTC

Wie immer, legen die einzelnen Hefte der Zeitschrift monatlich Bericht über die Tätigkeit der Schriftleitung ab.

Darüber hinaus ist zu bemerken, daß die Mitarbeit am DL-QTC erfreulicherweise nach einem Tiefstand im vergangenen Jahr wieder angestiegen ist und wir zahlreiche neue Mitarbeiter auch aus dem Ausland gewinnen konnten.

Der Manuskript-Vorrat ist erheblich gestiegen und reicht z. Z. für 3–4 Monate. Die Qualität der Manuskripte ist unterschiedlich, jedoch besser als in der vergangenen Zeit. Dieses Polster führt natürlich zu einer gewissen Wartezeit bis zur Veröffentlichung, ist aber aus technischen Gründen für die Bearbeitung der Zeitschrift unbedingt erforderlich, um speziell OM Kühne für den jeweiligen Bau der Zeitschrift nicht immer bis zur Unerträglichkeit zu strapazieren. Bei den Autoren wirbt die Schriftleitung stets um Verständnis für diese Lage.

Nach den Vollmachten, die der Vorstand der Schriftleitung erteilte, sind bisher einige Manuskripte fest angekauft worden. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß der Großteil der Autoren wenig Wert auf eine Voraus-Honorierung legt und im allgemeinen den üblichen Weg der nachträglichen Bezahlung bevorzugt. Die Schriftleitung hat daher jeweils den Wünschen der Autoren entsprochen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat es – wie üblich – mit einigen Autoren Dissonanzen gegeben, da nicht jeder einsieht, daß für das Abdrucken von Beiträgen eine technische und sprachliche Überarbeitung der Manuskripte erforderlich ist. Obgleich die Schriftleitung hinsichtlich der Übernahme der Autoren-Darstellungen immer bis an die Grenzen der Toleranzmöglichkeiten geht, ließen sich einige unangenehme Diskussionen nicht ganz vermeiden.

Es sollte durch die Distrikts-Vorsitzenden in dieser Beziehung für ein gewisses Verständnis der Lage der Schriftleitung geworben werden.

DL1FK - DL6KS


QSL-Vermittlung

Im Geschäftsjahr 1962 wurden von der QSL-Vermittlung u. a. ca. 1.494.500 QSL-Karten bearbeitet und weitergeleitet. Diese Kartenmenge kam in 4080 Einzelsendungen nach dem Inland und in 3790 Einzelsendungen nach dem Ausland zum Versand.

Trotz der großen Anzahl, im Berichtsjahr neuerteilter Lizenzen, hat sich die QSL-Menge gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich erhöht. Die Hauptursache für diesen Umstand dürfte die herrschenden ungünstigen Ausbreitungsbedingungen sein. Das Verhältnis eingehender zu ausgehenden QSLs läßt zudem deutlich erkennen, daß die QSL-Moral der DLs/DJs sehr zu wünschen übrig läßt.

Im Inlandsverkehr erhielten max. 342 einzelne OVe, der Distrikt Berlin insgesamt, die QSL-Vermittlung des VFDB, DM, DL2, DL4/5, sowie die Hörkartensammelstelle regelmäßig einmal monatlich eine QSL-Sammelsendung. Der Versand erfolgte jeweils zwischen dem 3. und 6. eines Monats. Seit Oktober wurde dieser Turnus aus Gründen der Zweckmäßigkeit auf den 25.–28. eines Monats vorverlegt. Zum selben Zeitpunkt wurde die separate Hörkartensammelstelle aufgelöst und deren Tätigkeit mit übernommen.

Der augenblickliche Sortiermodus für den Inlandsverkehr wurde den Erfordernissen entsprechend, durch Einführung eines neuartigen Schlüsselsystems bis zu einem Grade rationalisiert, der Irrläufer-QSLs einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen läßt. Die durch laufende Neuerteilung von Lizenzen immer umfangreicher werdenden Sortierunterlagen ließen mengenmäßig die Sortierleistungen der für den Inlandsversand tätigen Mitarbeiterinnen merkbar absinken.

Sämtliche dem QSL-Büro zur Weiterleitung nach dem Ausland eingereichten QSL-Karten kamen mindestens einmal im Monat, je nach vorliegender Stückzahl auch mehrmals, an die entsprechenden QSL-Vermittlungen, oder direkt zum Versand. Jeglicher Versand wurde nach dem Gesichtspunkt günstigster Portiausnützung und den entsprechenden Bestimmungen der Bundespost durchgeführt.

Im Auslandsversand machte sich das Überhandnehmen privater QSL-Vermittler für die verschiedensten Stationen, mit der durch diesen Umstand notwendig gewordenen Anlage eines QTH-Archivs und die damit verbundene separate Bearbeitung enormer für diese Stationen bestimmten QSL-Mengen, als sehr zeitraubend und mit viel Mehrarbeit verbunden, bemerkbar.

Für die Bearbeitung der im DL-QTC in gewissen Zeitabständen erscheinenden „DARC-Nachträge zur Rufzeichenliste“, sowie für die ges. Redaktion des DL/DJ-Rufzeichenblocks im Radio-Amateur-Call-Book-Magazin zeichnet die QSL-Vermittlung verantwortlich.

Der Betrieb des QSL-Büros wurde im Berichtsjahr, auch während der Urlaubszeit, ohne Unterbrechung aufrecht erhalten.

DL1BA


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1963 Rundspruch-Archiv