JAHRESBERICHT 1965


ÜBERSICHT:

Geschäftsführender Vorstand
Erweiterter Vorstand
Sonstige Einrichtungen

Geschäftsführender Vorstand


Vorwort des 1. Vorsitzenden

Das abgelaufene Jahr 1965 erscheint durch die Neuwahl des Geschäftsführenden und des Erweiterten Vorstandes besonders gekennzeichnet. Als ausgesprochen glücklich bezeichne ich dabei die Lösung, daß der ehemalige 1. Vorsitzende mit seinen Erfahrungen als Beisitzer weiter amtiert, wird doch so eine gewisse Kontinuität der Arbeit gewährleistet. Im Sinne teamgerechter Arbeitsteilung widmet er sich der weiteren Verwirklichung des Komplexes Sortier-Maschine für die QSL-Vermittlung. Neue Räume konnten in München ermietet werden, und im Herbst stellte DL6JG den von ihm entworfenen und gebauten Verteilerstand dort auf.

Unvergleichlicher HAM-Spirit spricht auch aus dem selbstlosen Einsatz unserer Wuppertaler OM, wenn sie sich von Nörglern nicht entmutigen ließen und ebenso nicht vom Pech eines durch fehlerhafte Transistoren bedingten Zeitverlustes.

Höhepunkte für unseren DARC im vergangenen Jahr waren das Deutschlandtreffen in Berlin und die Funkausstellung in Stuttgart mit der überaus großen Werbewirksamkeit des von den dortigen Freunden ausgestalteten Pavillons.

Probleme für den Geschäftsführenden Vorstand ergaben sich durch die Anregungen einiger OM, die aus langjähriger Arbeit ehrenamtlich tätiger Kräfte erwachsene Spitzengliederung des Clubs im Sinne rationellerer Arbeit zu ändern. Aus diesem Grunde blieb der Posten des Technischen Referenten unbesetzt mit der Maßgabe, daß der Geschäftsführende Vorstand zur nächsten Sitzung der Clubversammlung eine Lösung vorlegen solle.

An der International Amateur Radio Convention des IARC in Genf nahmen vom Vorstand DL3NE und der Auslandsreferent DJ1BZ teil. Vorstandsbesprechungen fanden in München und Köln statt.

Eine jahrelang andauernde Dissonanz wurde durch den Abschluß einer Vereinbarung zwischen der TAV und dem DARC beigelegt.

DJ5UD


Allgemeines

1965 war für den Club ein vor allem an Veranstaltungen sehr reiches Jahr. Höhepunkte bildeten dabei das Deutschlandtreffen zu Pfingsten in Berlin und die Deutsche Funkausstellung im Sommer in Stuttgart. Während das Deutschlandtreffen traditionsgemäß mehr der Begegnung der Funkamateure untereinander galt, dient der DARC-Stand auf der Funkausstellung in erster Linie der Repräsentation des deutschen Amateurfunks in der Öffentlichkeit. Stuttgart bot dafür die günstigsten Voraussetzungen, die es je bei einer solchen Ausstellung für den Club gegeben hat. Daß und wie diese Chance genutzt wurde, ist das Verdienst derjenigen OM, die unter Leitung des OVV Stuttgart OM Dietrich, DJ3OI, und von OM Koch, DL1HH, den eindrucksvollen DARC-Stand schufen und betreuten.

Ein schöner Erfolg war auch wieder dem Internationalen Bodenseetreffen in Konstanz beschieden. Das Zeltlager in Bad Zwischenahn litt hingegen leider etwas unter dem schlechten Sommerwetter dieses Jahres. Zum zweiten Male wurde in Benediktbeuren ein Jugend-SWL-Lehrgang durchgeführt, an dem annähernd 60 SWLs teilnahmen. Welcher Bedarf für solche Lehrgänge herrscht, beweist die dreimal so hohe Zahl der Anmeldungen.

Diese Veranstaltungen auf Bundesebene wurden durch zahlreiche Distriktstreffen ergänzt, die in der Regel mit Mobilwettbewerben verbunden waren. Welchen Aufschwung der mobile Aufschwung gerade in Deutschland genommen hat, ist daran zu erkennen, daß 1965 insgesamt 36 Mobilwettbewerbe stattfanden. Erstmals taten sich dabei fünf Distrikte zusammen, die zu Ostern gemeinsam die nordrhein-westfälischen Mobilfunktage veranstalteten.

Auch alle anderen vom DARC ausgeschriebenen Wettbewerbe erfreuten sich reger Beteiligung. So nahmen z. B. am WAE-DX-Contest dieses Jahres mehr in- und ausländische Stationen teil, als je zuvor. Für die Clubmeisterschaft wurden neue Regeln geschaffen, durch die dieser Wettstreit der Ortsverbände mit anderen Contesten gekoppelt wurde. Zu den Europäischen Fuchsjagdmeisterschaften in Warschau entsandte der Club im September zwei OM. Der 4. Platz, den OM Rehm, DJ5DV, auf 80 m gegen stärkste Konkurrenz erzielte, war ein schöner Erfolg.

Den UKW-Amateuren stellten sich mit den beiden 1965 gestarteten Amateurfunksatelliten OSCAR III und IV neue Aufgaben. In Verbindung damit sind auch die zahlreichen Ballonstarts (ARBA und ARTOB) zu nennen, die der Erprobung von Frequenzumsetzern dienten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für den geplanten europäischen Amateurfunksatelliten.

Beim Ausbau der Clubeinrichtungen stand die QSL-Vermittlung im Vordergrund. Die Arbeiten zur Umstellung auf ein halbautomatisches Sortierverfahren erstreckten sich über das ganze Jahr. Im Mai wurde das QSL-Büro in neue Räume in unmittelbarer Nähe des Postamtes München 27 verlegt. Dort installierte OM Schwenger, DL6JG, die von ihm konstruierte und erstellte Verteilereinrichtung. Das Kernstück der neuen Anlage, die transistorisierte Sortier-„Maschine“, wurde von Mitgliedern des OV Wuppertal unter Leitung von OM Ernst, DJ1MC, entwickelt und gebaut. Diese OM haben dafür in selbstloser Weise Urlaub und Freizeit geopfert.

Zur Inkraftsetzung der neuen Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz und zu der damit verbundenen Einführung der Lizenzklasse C ist es leider auch 1965 noch nicht gekommen, obwohl dem Bundestag Ende 1964 im Namen des Bundespost-Ministers eine entsprechende Zusage gegeben worden war.

Der Internationale Fernmelde-Verein (ITU) feierte 1965 sein 100jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß betrieb der Club vom August bis November in Kiel die Sonderstation DLØITU.

Im Oktober konnte mit der Technischen Amateurfunk-Vereinigung (TAV) in Essen eine Vereinbarung getroffen werden, wonach die TAV am 01.01.1966 korporatives Mitglied des DARC wird. Damit fand eine Auseinandersetzung ihr Ende, die den deutschen Amateurfunk jahrelang belastet hatte.

In der Clubleitung traten im Laufe des Jahres durch die fälligen Neuwahlen verschiedene Änderungen ein. Im Frühjahr wurde ein neuer Geschäftsführender Vorstand mit OM Speckmann, DJ5UD, als 1. Vorsitzenden, OM Grözinger, DL1CS, als 2. Vorsitzenden, und OM Picolin, DL3NE, als Beisitzer gewählt. Im Herbst übernahm OM Sütterlin, DL1LS, das UKW-Referat, OM Röttger, DJ3KR, das DX-Referat und OM Krah, DJ5RH, den Technischen Auskunftsdienst.

Die Clubversammlung tagte 1965 zweimal. Die Hauptversammlung fand am 22./23.05. in Kassel statt, und zur Herbstsitzung traf sich die CV am 30./31.10. in Bad Homburg v.d.H.

27 Mitglieder erhielten während des vergangenen Jahres in Anerkennung besonderer Leistungen die Goldene Ehrennadel und zwölf die Silberne Ehrennadel für 25jährige Mitgliedschaft.


Organisatorische Entwicklung

Die Mitgliederbewegung war 1965 von einer außerordentlich starken Fluktuation gekennzeichnet. Die Zahl der neuaufgenommenen Mitglieder (2125) war ebenso wie die der ausgeschiedenen (1239) größer, als je zuvor innerhalb eines Jahres. Der effektive Mitgliederzuwachs betrug 886 = 6 % (im Vorjahr 5,8 %). Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDB gehörten dem DARC am Ende des Jahres 16.713 Mitglieder an.

Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich um 700 = 8,9 % (im Vorjahr 7,8 %).

335 neue DE-Nummern wurden erteilt (im Vorjahr 238), davon allein 47 beim Jugend-SWL-Lehrgang in Benediktbeuren.

16 neue Ortsverbände wurden gegründet; auch diese Zahl ist ein Rekord.

Im einzelnen ergaben sich distriktsweise am 31.12.1965 folgende Zahlen (in Klammern die Daten vom 31.12.1964):

Distrikt

Ortsver-
bände

Mitglieder davon
DL/DJ
davon
nur DE
Nichtmitgl.
Lizenzen
Baden 28 (28) 1184 (1090) 672 (605) 34 (29) 73 ( 73)
Bayern-Nord 25 (23) 1063 (971) 555 (503) 42 (40) 89 ( 85)
Bayern-Süd 20 (19) 1076 (1027) 600 (553) 79 (82) 114 (110)
Berlin 11 (12) 621 (594) 252 (236) 66 (63) 28 ( 26)
Hamburg 9 ( 8) 863 (822) 457 (416) 41 (39) 78 ( 75)
Hessen 29 (28) 1312 (1219) 741 (690) 43 (40) 148 (142)
Köln-Aachen 23 (22) 929 (872) 476 (439) 51 (52) 73 ( 72)
Niedersachsen 34 (33) 1315 (1230) 758 (688) 48 (44) 131 (118)
Nordrhein 16 (16) 706 (708) 406 (382) 24 (26) 46 ( 45)
Nordsee 21 (20) 860 (813) 474 (422) 36 (32) 65 ( 63)
Rheinland-Pfalz 21 (19) 736 (687) 439 (400) 31 (27) 68 ( 66)
Ruhrgebiet 15 (15) 592 (557) 289 (269) 38 (37) 65 ( 64)
Saar 8 ( 7) 233 (229) 179 (170) 2 ( --) 26 ( 25)
Schleswig-Holst. 19 (18) 514 (491) 328 (295) 31 (28) 56 ( 53)
Schwaben 13 (13) 362 (341) 170 (163) 36 (38) 18 (18)
Westfalen-Nord 27 (26) 926 (882) 612 (560) 49 (44) 82 ( 78)
Westfalen-Süd 32 (31) 985 (948) 593 (552) 47 (43) 62 ( 61)
Württemberg 31 (29) 1253 (1173) 634 (592) 63 (58) 110 (109)
 




DARC 382 (366) 15.540 (14.654) 8635 (7935) 761 (722) 1332 (1283)
VFDB 22 (22) 1173 (1108) 400 (393)
 


Insgesamt 404 (388) 16.713 (15.762) 9035 (8328)

Erteilt waren am 31.12.1965 insges. 10.367 (9611) Sendegenehmigungen an Deutsche und zivile Ausländer im Bundesgebiet und in West-Berlin. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt noch 539 (533) Angehörige der ausländischen Stationierungsstreitkräfte unter DL2, DL4 oder DL5 lizenziert.

Überdurchschnittlich war der Mitgliederzuwachs in Bayern-Nord (9,5 %), Baden (8,7 %) und Hessen (7,6 %), geringer in Nordrhein (-), Saar (1,7 %) und Westfalen-Süd (3,9 %). Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich vor allem in den Distrikten Nordsee (12,2 %), Schleswig-Holstein (11,2 %) und Baden (11 %).

Der Prozentsatz der Nichtmitglieder-Lizenzen ist von 13,4 % auf 12,8 % gesunken. Diese erfreuliche Tatsache ist darauf zurückzuführen, daß von den im vergangenen Jahr erteilten ca. 800 neuen Lizenzen nur noch knapp 8 % zu Nichtmitgliedern gehörten. Unter 10 % lag der Nichtmitgliederanteil an den Lizenzen 1965 in Baden, Schwaben und Westfalen-Süd, über 15 % in Bayern-Süd, Hessen und Ruhrgebiet.

Die vom DARC bezogene Auflage des DL-QTC stieg im Laufe des Jahres auf monatlich 17.300 Exemplare, die sich wie folgt verteilten: DARC-Mitglieder ca. 15.400; VFDB-Mitglieder ca. 1100; WAE-Freilieferung ca. 150; Interner Verteiler ca. 150; Austausch ca. 150; Belegexemplare ca. 50; Reserve und Werbung ca. 300.

DL1JB


Finanzielle Entwicklung

Im Geschäftsjahr 1965 stiegen die Einnahmen des Clubs von rund 477.000 DM im Jahre 1964 auf rund 506.000 DM in 1965. Die Beitragseinnahmen steigerten sich um rund 31.000 DM während bei den sonstigen Einnahmen ein Rückgang von 2000 DM auf 30.000 DM zu verzeichnen war.

Der Warenumsatz der Geschäftsstelle betrug rund 13.000 DM. Der Verkauf von Schallplatten steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 50 %, während der Umsatz an Büchern zurückging.

Die Aufwendungen des Clubs sind 1965 mit 511.000 DM gegenüber dem Jahre 1964 mit 459.000 DM um 52.000 DM gestiegen. Im Wesentlichen ist diese Steigerung auf die erhöhten Kosten der Mitgliederzeitschrift, die erhöhten Personalkosten und die allgemeine Kostenerhöhung zurückzuführen. Für das DL-QTC mußten 17.000 DM mehr aufgewendet werden. Die Lieferung stieg von 16.600 auf 17.300 Exemplare. Die Kosten für die Gehälter der Angestellten steigerten sich um 13.000 DM. Deutschlandtreffen und Funkausstellung belasteten das Geschäftsjahr außerdem mit 13.000 DM. Diese Kosten erhöhten sich auch gegenüber den bisherigen Aufwendungen hierfür.

Für die notwendig gewordene Neueinrichtung der QSL-Vermittlung entstanden Kosten von rund 10.000 DM. Die für die Herstellung der QSL-Sortiermaschine aufzubringenden Kosten sind durch eine Rückstellung gedeckt.

Wegen der gestiegenen Ausgaben konnte ein Sonderfonds für Ortsverbände nicht gebildet werden. Zur Deckung des Ausgabenüberschusses wurden 15.000 DM aus dem Clubvermögen bereitgestellt.

In diesem Zusammenhang darf nicht übersehen werden, daß gerade in den letzten Jahren seit der Beitragserhöhung, die im November 1962 beschlossen wurde, eine erhebliche Steigerung der Aufwendungen für Material und Löhne durch die allgemeine Preissteigerung zu verzeichnen ist. Der Beitrag blieb aber unverändert.

Da das Reinvermögen des Clubs, das Bilanzstichtag 90.000 DM betrug, im Verhältnis zu den jährlichen Aufwendungen als zu gering bezeichnet werden kann, muß wohl bei den Mitgliedern für eine der Kostensteigerung entsprechende Erhöhung der Mitgliedsbeiträge Verständnis gefunden werden.

Im Jahre 1966 entfallen die Aufwendungen für ein Deutschlandtreffen und für die Funkausstellung. Es wäre zu wünschen, daß ein weiterer Vermögensrückgang vermieden werden kann. Es scheint jedoch zumindest erforderlich, die Zinsen des Anlagevermögens zur weiteren Kapitalaufstockung zu verwenden, um die Liquidität des Clubs nicht zu gefährden.

DL1FM


Erweiterter Vorstand


Referat für Funkbetrieb (EMC)

Aus der Aufstellung des DLD-Managers, DL9XW, geht hervor, daß das DLD auch weiterhin seine Anziehungskraft behalten hat. Es wird als bekannt vorausgesetzt, daß das DLD 150 ausschließlich an Ausländer verliehen wird.

Die Ausgabe von Sonder-DOKs wurde schon vor längerer Zeit eingestellt. Lediglich für die DL-Treffen werden sie noch angewandt. Für die Station DLØITU wurde wegen ihrer internationalen Bedeutung – nach Rücksprache mit dem Vorstand – eine Ausnahme gemacht. Die für die periodisch wiederkehrenden Veranstaltungen des DARC ausgegebenen Sonder-DOKs bleiben bestehen.

Von besonderem Interesse dürften die statistischen Angaben des EMC-Mobilreferenten, DL3IV, sein. Sie zeigen u. a., daß bezüglich der Teilnehmerzahlen die 2-m-Stationen mit den 80-m-Stationen gleichgezogen haben. Schon aus diesem Grunde ist es unverständlich, daß Stimmen laut wurden, die eine besondere UKW-Fahrzeugplakette forderten. Es ist Sache der Veranstalter von Mobilwettbewerben, die Ausschreibungen so zu gestalten, daß sie sowohl den 80-m- als auch den 2-m-Amateuren gerecht werden. Es ist deshalb wünschenswert, daß der Mobil- und der UKW-Referent eines Distriktes gemeinsam die Ausschreibung für ihre Mobilwettbewerbe bearbeiten.

Wie in den Vorjahren, wurde auch 1965 die Auswertung des Pik-As-Tests und des Weihnachtswettbewerbs von den Mitarbeitern der EMC vorgenommen.

Die neue Form der Clubmeisterschaft erforderte einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand bei der Auswertung. Obwohl die GS Kiel in den OV-Rundschreiben jeweils auf die zur CM zählenden Wettbewerbe hingewiesen hatte, versäumten viele OM die Angabe ihres DOK auf den Logs. Sie schlossen sich damit selbst von der CM-Wertung aus und brachten so ihren OV um wichtige Punkte. Das war besonders auffallend bei den DXern und den Fieldday-Teilnehmern.

Den Mitgliedern der CV ist bekannt, daß der EMC-Referent, DL6JG, im Berichtsjahr durch den Ein-Mann-Betrieb erstellten Verteilertisches für die neue QSL-Vermittlung belastet war. Anhand von Farbdias wurde bereits anläßlich der CV in Bad Homburg ein eingehender mündlicher Bericht erstattet, so daß sich hier eine Wiederholung erübrigt. Ein in diesem Zusammenhang von einem DV an den Funkbetriebsreferenten gerichtetes Schreiben, das anscheinend einem größeren Verteilerkreis zugänglich gemacht wurde, wird als unseriös zurückgewiesen.

DLD. Im Jahre 1965 wurden 110 Leistungsnadeln und 521 DLD-Diplome verliehen. Unverkennbar ist das Bestreben der OM, die höheren Klassen des DLD zu erarbeiten. Der Erfolg dieses Bemühens war eine weitaus stärkere Bandbelebung als im Jahre 1964. In der Hauptsache dürfte dafür wohl die große Anzahl der SSB-Stationen verantwortlich sein.

Im einzelnen wurden laut DL-QTC 1965, Heft 1–12, verliehen:

Bezeichnung

Anzahl

Goldene Leistungsnadel (DLD 500) 28
Silberne Leistungsnadel (DLD 400) 35
Bronzene Leistungsnadel (DLD 300) 47
DLD 200 151
DLD 150 26
DLD 100 262
DLD 40 m / 200 21
DLD 40 m / 100 61

Gesamt:

631 DLDs

Damit sind im Jahre 1965 im Durchschnitt 1,73 DLDs je Tag verliehen worden, d. h. für die Bearbeitung der Anträge sind von jedem Auswerter des EMC-DLD-Teams an jedem Tage des Jahres etwa 20 Minuten seiner Freizeit dem DARC zur Verfügung gestellt werden.

Mobilbetrieb. Höhepunkt der Mobilsaison 1965 waren ohne Zweifel die Nordrhein-Westfälischen Mobilfunktage zu Ostern. Es war eine Großveranstaltung, zu deren Ausrichtung sich fünf Distrikte zusammengeschlossen hatten, und die ganz hervorragend organisiert war.

Da das Deutschlandtreffen in Berlin stattfand, war es nicht möglich, eine Mobilveranstaltung für die Teilnehmer des Treffens aufzuziehen. Im Einverständnis mit dem Vorstand wurde deshalb der Wettbewerb um den Mobil-Pokal in die Mobilfunktage eingebaut. Nicht weniger als sieben Mannschaften beteiligten sich daran. Gewinner des Wanderpreises wurde der Distrikt Nordrhein vor Westfalen-Nord und Hessen.

Die Massierung von sechs Mobilveranstaltungen,so erwies sich deutlich, überforderte die Teilnehmer. Das kommt auch in den gegen Ende der Veranstaltung abfallenden Teilnehmerzahlen zum Ausdruck:

1. EMC-Anfahrtwettbewerb 102 Teilnehmer
2. Ruhrgebiet 98

"

3. Westfalen-Nord

90

"

4. Westfalen-Süd

91

"

5. Köln-Aachen

63

"

6. Nordrhein

67

"

Die folgende Aufstellung gibt die Teilnehmerzahlen der Distriktswettbewerbe. Die Ziffern "I." und "II." weisen auf den 1. bzw. 2. Wettbewerb des betreffenden Distriktes im Jahre 1965 hin.

Distrikt: A B C D E F G H I K L M N O P Q R T Z
I. 36 29 33 - 24 30 63 56 36 29 98 34 90 91 26 18 67 14 17
II. 42 41 27 - 36 23 - 62 34 27 43 24 54 - 77 - 40 25 41
Gesamt: 78 70 60 - 60 53 63 118 70 56 141 58 144 91 103 18 107 39 58

Hinzu kommen:

Bodenseetreffen mit

70

Teilnehmern
EMC-Pokalwettbewerb " 102 "
Valkenberg/PAØ " 11 "

Damit ergeben sich folgende Gesamt-Teilnehmerzahlen (in Klammern die Zahlen des Jahres 1964):

1570 (1334) Teilnehmer
davon auf 2 m 755 (530) "
" " 80 m 793 (758) "
" " 10 m 22 (46) "

Neu registriert wurden: 171 (182) Mobilstationen (Gesamtstand 1061)

Verliehen wurden: 13 (8) Goldkränze; Gesamtstand: 27
25 (23) Silberkränze; " 76
54 (49) Fahrzeugplaketten; " 200

DL6JG


DX-Referat

Auch im Jahre 1965 wurde vom DX-Referat der WAEDC veranstaltet. Die Zahl der eingesandten Logs lag weit über den in den Vorjahren erreichten Grenzen (Fonie: 230 Logs, CW: 513 Logs). Nicht zuletzt ist diese Erhöhung der Teilnehmerzahl bedingt furch die intensive Werbung, die vom DX-Referat durchgeführt wurde.

Am Europa-Fieldday nahmen 66 Stationen (mit ca. 350 OPs), am Sommer-Fieldday 29 Stationen (mit ca. 150 OPs) teil.

1965 wurden folgende Diplome verteilt:

136 WAE III/A1; 25 WAE III/A3; 9 WAE III/SSB; 41 WAE II/A1; 2 WAE II/SSB; 25 WAE I/A1; 2 WAE I/SSB; 49 EU-SX-D: 7 A3, 18 SSB, 15 mixed; 141 WAC (in Kooperation mit der ARRL).

Das DX-MB erscheint in alter Weise wöchentlich. Die Auflage beträgt ca. 250 Stück.

Die Leitung des DX-Referates ging im November 1965 auf OM Röttger, DJ3KR, über.

DJ3KR


UKW-Referat

Wegen der erst kürzlich erfolgten Übernahme des Referates kann ein vollständiger und umfassender Bericht nicht abgegeben werden.

Neben der Durchführung der UKW-Conteste und der Mitarbeit bei der Gestaltung der Weinheimer UKW-Tagung befaßte sich das Referat vornehmlich mit der Ausrichtung der Ballonflüge mit den von  DJ4ZC, OM Meinzer entwickelten und hergestellten Frequenzumsetzer ARTOB. Neben der Aufgabe der Belebung der UKW-Bänder soll ARTOB die Amateure mit der Betriebstechnik über aktive Umsetzer vertraut machen und sie somit in die Lage versetzen, auch über OSCAR, EURAS usw. mit Erfolg arbeiten zu können. Dies alles setzt gleichzeitig voraus, daß die benutzten Geräte auf einen Beststand der Technik gebracht sind.Während des Berichtszeitraumes zeigte es sich, daß die Ende 1964 eingeführte Aufteilung der Referatsarbeit auf einige Sachbearbeiter und Mitarbeiter von Nutzen ist.

Ein anderes Thema war dem Kampf gegen Störstrahlung und Einstrahlung gewidmet. Hier soll in gleichem Maße der Amateur selbst wie auch die Industrie angesprochen werden. Einige Erfolge sind schon zu verzeichnen. Die Arbeit wird in dieser Richtung fortgeführt werden müssen, eine gute Aufgabe für das wieder zu besetzende Technische Referat.

Gegen Ende des Jahres fand die UKW-Arbeitstagung der Region 1 in Brüssel statt. Der wichtigste Beschluß dieser Konferenz ist die Unterstützung der beiden deutschen Amateurfunk-Satelliten (DJ4ZC und DJ3PU) als europäischer Beitrag zu dem laufenden Programm. Der erste EURAS soll noch im Jahre 1966 in eine Umlaufbahn um die Erde mit amerikanischer Hilfe gebracht werden. Die Finanzierung soll von den nationalen Verbänden gemeinsam getragen werden. Dieser Punkt bereitet vorläufig noch die größten Schwierigkeiten.

DL1LS


Referat für Amateurfunkbeobachtungen (AFB)

Auch im Jahre 1965 wurden die vom AFB-Referat zu Beginn des IQSY veröffentlichten Aufgabengebiete Beobachtungen unterzogen. Es liefen zahlreiche Beobachtungsergebnisse für Aurora (allerdings immer NIL), Es-Reflexionen, von Amateur-Baken-Sendern, für troposphärische UKW-Überreichweiten, die ARPA- und OSCAR-Projekte und allgemeine Ausbreitungs-Bedingungen ein.

Von den eingegangenen Unterlagen wurden bereits im Jahre 1965 vom AFB-Referat vollständig bearbeitet und an die interessierten Institute in den gewünschten Formen chronologisch zusammengestellt weitergeleitet:

Rund 4000 OSCAR-III-Beobachtungen
" 1000 ARPA-Beobachtungen
" 4000 UKW-Überreichweiten-Beobachtungen

Außerdem wurden bis zu Beginn des OSCAR-Senderdienstes die 1964 eingegangenen Ergebnisse bearbeitet, international verschlüsselt und weitergeleitet.

Mit dem Start von OSCAR III wurde der bereits angelaufene OSCAR-Sonderdienst intensiviert. In den ersten sechs Wochen nach dem Start wurden zwei Mal wöchentlich die neuesten OSCAR-Informationen sowie die vom Unterzeichneten in mühevoller Kopfarbeit (Rechenmaschinen irgendwelcher Art standen nicht zur Verfügung) errechneten Bahndaten und Hörbarkeiten mittels dreistündiger Sendungen im 80- und 40-m-Band von der eigenen Station aus verbreitet. Danach wurden diese Informationen und errechneten Bahndaten mittels Rundschreiben an die OSCAR-Beobachter und Interessenten zur Verteilung gebracht.

Die dann nach und nach hier eingehenden Ergebnisse wurden auf Umlaufblättern festgehalten. Für jeden hier hörbaren Umlauf wurde ein besonderes Blatt angelegt. Für eine Reihe von Umläufen waren mehrere Blätter wegen der großen Beobachtungs-Beteiligung notwendig. Im einzelnen wurde vermerkt:

Uhrzeit des Äquator-Übergangs, Längen-Position
Rufzeichen oder Name (SWL) des Beobachters
Beobachtungszeiten der Hörbarkeit und der größten Annäherung
Feldstärken in dB, Temperaturen für Batterie und Satellit
Spannung der Batterie
Antennenrichtung der Beobachter
Gehörte und gearbeitete Stationen über OSCAR III
Doppler-Effekt-Messungen und hieraus errechnete Werte
Sonstige außergewöhnliche Beobachtungen

Die Übertragung dieser Beobachtungsergebnisse wurde von Beginn bis Umlauf-Nr. 2436 vom 31.08.1965 lückenlos durchgeführt. Bei einem großen Teil der eingereichten Unterlagen mußten die Umlauf-Nummern ergänzt, bei vielen die Uhrzeiten von MEZ in GMT berichtigt werden. Alle Unterlagen wurden in die USA weitergeleitet, ein kleiner Rest W6SAI in Genf persönlich übergeben.

Neben den OSCAR-Arbeiten, die im Dezember mit OSCAR IV nochmals intensiviert wurden, wurden die Arbeiten für das ARPA-Projekt pausenlos weitergeführt. An den Starttagen standen zur Übermittlung der Start- und Flug-Informationen DL1EI, DJ4DQ, DJ7AA und die Elf-Uhr-Runde zur Verfügung. Diese Stationen haben sich auch sonst sehr um die Verbreitung aller AFB-Informationen verdient gemacht.

Da der Funkwetterdienst mit älteren Beobachtungs-Ergebnissen nichts anfangen konnte, wurde mit DJ6IN ein kleines Netz von Stationen aufgezogen, die bereit waren, auf telefonischen Anruf die täglichen Beobachtungen sofort weiterzugeben. Es ergab sich so eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wiesbaden und Bielefeld (DJ6IN) einerseits und den sehr aktiven Beobachtern DL3??, DJ7AA und SWL Stelberg, die leider am 26.11.1965 auf Wunsch von DL6IN beendet wurde.

Viele Beobachtungsergebnisse der ionosphärischen Ausbreitungswege laufen z. Z. noch ein. Sie sollten, wie bisher üblich, dann zusammenfassend bearbeitet und weitergeleitet werden.

Die UKW-Überreichweiten-Ergebnisse konnten bis auf einige jetzt eingehende Nachzügler ebenfalls endgültig bearbeitet zur Verfügung gestellt werden. Schließlich bleiben noch die Vorträge und Referate bei den Tagungen in Ramlingen, Berlin, Kassel, Genf und Weinheim zu erwähnen.

DJ1SB


Jugend- und SWL-Referat

Im Laufe des Berichtszeitraums fand ein Wechsel des Referenten statt. Der bisherige Jugendreferent, OM Walter Speckmann, DJ5UD, ist von der CV (Mai 1965) zum 1. Vorsitzenden gewählt worden. Unterzeichneter nahm, als langjähriger Mitarbeiter, das Amt des Referenten bis zur Neuwahl (Oktober 1965) kommissarisch wahr.

Mit Zustimmung der CV erfuhr das Referat eine Umbenennung, da neben jugendlichen Mitgliedern (SWLs und Lizenzierte) auf lebensaltermäßig ältere SWLs betreut werden. Die neue Bezeichnung „Jugend- und SWL-Referat“ rief besonders bei den zuletzt genannten OM ein außerordentlich gutes Echo hervor.

Durch eine ständig wachsende Mehrarbeit innerhalb des Referats sind im November genaue Fachgebiets-Abgrenzungen vorgenommen worden, die sich wie folgt gliedern: DLD-H/DEM; Conteste; SWL-Fragen. Eine derartige Dreiteilung in der gesamten Teamarbeit wird sicherlich ihre Bewährung finden. Die einzelnen Mitarbeiter werden damit nicht übermäßig belastet, jedoch kann jeder in seinem Gebiet völlig selbständig arbeiten.

Die am 01.01.1961 aus organisatorischen Gründen eingeführten DE-A-Nummern – als Übergangslösung gedacht – verloren auf Beschluß der CV am 31.12.1965 ihre Gültigkeit. Jeder SWL kann satzungsgemäß nach wie vor an der kostenlosen QSL-Vermittlung teilnehmen, sobald ihm eine DE-Nummer durch die Geschäftsstelle erteilt ist. Dies setzt die DE-Prüfung und damit bestimmtes Interesse an unserem Amateurfunk voraus. OM, die noch keine DE-Prüfung abgelegt haben, werden in Zukunft als DE-Anwärter – Abkürzung = DE-A (ohne anschließende Mitgliedsnummer) – zum Unterschied von Nichtmitgliedern des DARC (DL-SWL) benannt. Mit der Bezeichnung „DE-A“ wird herausgestellt, daß es sich um ein DARC-Mitglied handelt, welches bemüht ist, die DE-Prüfung abzulegen.

Dem zweiten SWL-Jugendlehrgang, durchgeführt vom Referat, gingen 152 Anmeldungen voraus, von denen 58 Berücksichtigung finden konnten. Davon bestanden 47 die DE-Prüfung. Erfahrungen haben gezeigt, daß derartige Lehrgänge – mit komprimiertem Lehrstoff – nicht mit mehr als 25 bis 30 Teilnehmer belegt werden sollten. Dank gebührt dem Lehrgangsleiter, OM A. Scherbaum, DJ6EN, und den übrigen Lehrkräften, die ihren Urlaub für eine Lehr- und Aufsichtstätigkeit dem DARC opferten.

Den Vorjahren entsprechend wurden wiederum SWL-Conteste veranstaltet, die mit den Lis-Wettbewerben des DARC parallel liefen. Es waren der Pik-As-, WAE-DX- und Weihnachtscontest. Letzterer ist 1965 erstmalig veranstaltet und war nur für Jugendliche zugelassen worden. Die Punktergebnisse sind zur CM gewertet worden. 167 Teilnehmer-Diplome konnten für diese drei SWL-Conteste versandt werden.

Nach Erweiterung der DLD-H-Klassen sind im Berichtszeitraum insgesamt 92 Diplome an SWLs verliehen worden, die sich wie folgt aufgliedern:

DLD-H 50 = 42 DLD-H-UKW 25 = 9
100 = 25 50 = 3
200 = 8 100 = 2
300 = 3

DL1JH


Auslands-Referat

In der Auslandstätigkeit konnte die Beziehung zu den ausländischen Verbänden weiter vertieft werden. Besondere Gelegenheit dazu bot mein Besuch der IARC-Convention in Genf, worüber ich im Dezember-Heft 1965 des DL-QTC berichtete.

Auch das Deutschlandtreffen in Berlin, das Internationale Bodenseetreffen und unsere Beteiligung an der Funkausstellung in Stuttgart ermöglichte es, sich in persönlichem Kontakt in internationalen Tagesfragen abzustimmen.

Der Präsident der ARRL, OM Herbert Hoover, W6ZH, war dieses Jahr zu einem Besuch nach Köln gekommen und dort unser Gast. Ein mehrstündiges Gespräch vermittelte einen Einblick in die Arbeit, Probleme und Ziele der ARRL. Das Referat konnte in vielen Fällen bei der Vermittlung von Auslandslizenzen an Clubmitglieder behilflich sein.

Eine wertvolle Unterstützung war dabei das ausgezeichnete Verhältnis zu dem für uns zuständigen Sachbearbeiter im BPM.

Als Mitglied des erweiterten Vorstandes übernahm ich schließlich die Leitung der Hauptversammlung 1965 in Kassel.

DJ1BZ


Sonstige Einrichtungen


QSL-Vermittlung

Im Geschäftsjahr 1965 durchliefen die QSL-Vermittlung ca. 1.527.000 QSL-Karten.

Diese Kartenmenge wurde in 4604 Einzelsendungen nach dem Inland und in 4406 Einzelsendungen nach dem Ausland zum Versand gebracht.

Trotz erheblichen Zuwachs neuerteilter Lizenzen im Berichtsjahr hat sich die QSL-Menge gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich erhöht. Das Verhältnis eingehender und ausgehender QSLs zeigte, daß die QSL-Freudigkeit unserer OM immer mehr zu wünschen übrig läßt. Eine Tatsache die im In- und Ausland allgemein gerügt wird.

Im Inlandsversand erhielten max. 384 einzelne OVe, der Distrikt Berlin insges., die QSL-Vermittlung des VFDB, DM, DL2, DL4/5, regelmäßig einmal mtl. eine QSL-Sammelsendung. Der Versand erfolgte jeweils zwischen dem 21. und 26. eines Mts. Der angewandte Sortiermodus garantiert, unter der Voraussetzung einwandfreier Mitarbeit aller OV-QSL-Vermittler, eine Weiterleitung aller für das Inland eingehenden QSLs innerhalb von zwei Monaten.

Sämtliche dem QSL-Büro zur Weiterleitung nach dem Ausland eingereichten QSL-Karten kamen mindestens einmal im Monat, je nach vorliegender Stückzahl auch mehrmals an die entsprechenden QSL-Vermittlungen, privaten QSL-Vermittler und direkt zum Versand. Jeglicher Auslandsversand wurde nach dem Gesichtspunkt günstigster Portiausnützung und den entsprechenden Bestimmungen der Bundespost durchgeführt.

Bewiesene Nach- und Unzuverlässigkeiten von OV-QSL-Vermittlern verlängerten u. a. QSL-Laufzeiten erheblich und gaben zu den verschiedensten Beschwerden unserer Mitglieder Anlaß.

QSLs für Nichtmitglieder des DARC/VFDB wurden nach einer Lagerzeit von ca. vier Monaten zum Teil an die Absender zurückgesandt und zum Teil vernichtet. (Letzteres lt. Empfehlung des GfVst anläßl. CV-Kassel)

Für die Redaktion des DL7DJ-Rufzeichenblocks im Radio-Amateur-Call-Book-Magazin zeichnete die QSL-Vermittlung verantwortlich.

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DL-Rundspruch-Redaktion

Im Berichtsjahr konnte der Deutschland-Rundspruch an allen zur Sendung vorgesehenen Sonntagen planmäßig von den Stationen DLØDL, DLØBN und DLØDH abgestrahlt werden. Zu diesen offiziell beauftragten Stationen übernahm auch noch DJ7HY die regelmäßige Aussendung im 2-m-Band. Technische Mängel machten sich – vor allem für den süddeutschen Raum – bei der Station DLØDN unangenehm bemerkbar: Die Frequenzstabilität und die oft geringe Feldstärke gaben zu Klagen Anlaß.

Die redaktionelle Mitarbeit der Referate und Distrikte hat im Jahre 1965 beachtlich zugenommen, wenn auch einzelne Referenten und DVs nach wie vor fast völlig zur Information ausfallen und so ein wirkliches Abrunden des DL-Rund-Nachrichteninhalts verhindern.

Mit dem herzlichen Dank an alle Freunde, die ihre Aktivität auch durch den regelmäßigen Informationsaustausch mit der Rundspruch-Redaktion unter Beweis gestellt haben, möchte ich die ebenso herzliche Bitte verbinden, daß sich dieser Kontakt auch im weiteren Verlauf dieses Jahres bewähren und vertiefen möge.

Besondere Anerkennung gebührt aber den Sprechern an den Rundspruch-Stationen, die Sonntag für Sonntag ihre Freizeit opfern und inzwischen ausnahmslos als ausgezeichnete Nachrichtensprecher eingestuft werden können.

DJ1CV


Justitiar

Die Aufgabe des Justitiars besteht in der Beratung der leitenden Persönlichkeiten und Gremien des Clubs, wie auch der einzelnen Clubmitglieder, über Rechtsfragen, die sich aus dem Aufgabengebiet des Clubs oder aus der Mitgliedschaft im Club ergeben. Solche Fragen entstehen für die einzelnen Mitglieder vornehmlich aus der Betätigung auf dem Sende- und Empfangsgebiet und bei der Wahrnehmung ihrer Interessen gegenüber der Lizenzbehörde. Für den Gesamtclub sind zu nennen die Wahrung der Interessen der Funkamateure gegenüber den gesetzgebenden Körperschaften, die Herausgabe der Clubzeitschrift, Geschäftsführungs- und Satzungsfragen u. a. m.

Der Hauptteil der bearbeiteten Fälle betraf Antennenfragen oder TVI/BCI-Fälle. Dabei konnte der überwiegende Teil der Fälle dadurch bereinigt werden, daß die Zustimmung der außerhalb des Clubs stehenden Personen durch Aufklärung über die Tätigkeit der Radioamateure und die Rechtslage herbeigeführt werden konnte. Das auf solche Weise erzielte bessere gegenseitige Verständnis berechtigt zu der Hoffnung, daß die Bereinigung von Dauer sein wird.

Von einzelnen OPDen wurden totale Sendeverbote bei TVI/BCI ausgesprochen. Nach entsprechenden Hinweisen wurden diese weit über das Ziel hinausschießenden Maßnahmen aber jeweils auf das den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Maß zurückgesteckt. Auf Grund mehrfacher Ablehnung der Versicherungsgesellschaft wurde ein für alle Clubmitglieder wichtiges Problem aufgegriffen. Die bisherige Haftpflichtversicherung deckt nur Schadensfälle, bei denen das Clubmitglied auf Grund „gesetzlicher Bestimmungen privatrechtlichen Inhalts“ auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden konnte. Beruht die Ersatzpflicht auf vertraglichen Bestimmungen, z. B. Antennenklauseln in Mietverträgen, war ein Versicherungsschutz nicht gegeben. Da aber in Mietverträgen in zunehmenden Maße formularmäßig „Antennenklauseln“ enthalten sind, bestand ein dringendes Bedürfnis für unsere Mitglieder, auch bei Inanspruchnahme aus solchen Klauseln versicherungsmäßig gedeckt zu sein. Eine entsprechende Erweiterung des Versicherungsschutzes wurde mit unserer Vertragsgesellschaft ausgehandelt und ist rückwirkend mit dem Datum des 01.04.1965 ohne eine Prämienerhöhung in Kraft getreten. Die Gesellschaft behielt sich nur vor, bei nachgewiesenermaßen ungünstigem Schadensverlauf die Prämienfrage doch noch anzusprechen, was bisher nicht geschehen ist.

Gemeinsam mit DL9YS wurde ein Antennenvertrag geschaffen, dessen Benutzung unseren Mitgliedern empfohlen wird, wenn Hauseigentümer den Abschluß eines besonderen Antennenvertrages verlangen.

Die Arbeiten im DVO-Ausschuß konnten nicht nennenswert gefördert werden, weil die seit ca. zwei Jahren zugesagte Übersendung des Entwurfes für die neue DVO trotz mehrfacher Ankündigung von Seiten des BPM noch nicht erfolgte.

DL1UU


YL-Betreuung

1965 wird das Hauptaugenmerk auf das Deutschlandtreffen in Berlin gerichtet. Auch die YLs haben wieder zum Pfingst-Samstag eingeladen. Mit Vorträgen, Tombola und einer Sammlung für das SOS-Kinderdorf wurde dieser Abend ausgestattet.

Im Juni zur Zeit der Funkausstellung in Stuttgart konnte ich leider nicht anwesend sein, wurde aber durch verschiedene YLs vertreten. Leider war ein direktes Zusammenkommen durch die Fülle und knappen Raumverhältnisse kaum möglich.

Dagegen waren auf meine Veranlassung hin wieder viele YLs nach Konstanz gekommen und wird die Teilnahme der YLs von Jahr zu Jahr hier beim Bodenseetreffen steigen.

An der YL-Party, welche erstmals auf 80 und 40 m durchgeführt wurde, war die Teilnahme sehr groß und wird für 1966 höchstwahrscheinlich weiter ansteigen. Nach Übereinkommen mit den YLs wurde die beiden Sieger – 1OH und 1YL – mit je einer Silberschale geehrt. Die Schale für die YL wurde in meiner Gegenwart leider erst am Nikolaustag im Dezember ausgegeben, da sich die YL z. T. im Ausland aufhielt.

Die beiden Anträge zur Clubversammlung über Kosten und Umbenennung der „YL-Betreuung“ hinterließen leider ein nicht gerade gutes Omen, doch hoffe ich, beim YL-Treffen im Mai 1966 in Wilhelmsbad eine Klärung zu finden. Zu diesem Zweck habe ich alle YL-Betreuerinnen der Distrikte eingeladen. Um diesen YLs die Fahrt zu erleichtern, habe ich die DVs angeschrieben und um Erstattung der reinen Fahrkosten gebeten.

YL-Diplome konnte ich 1965 – 14 Stück – ausgeben. Leider hapert es immer noch mit der Versendung der QSL-Karten an den Partner. Daher konnten bisher erst 50 DLYL „50“ und zwei „100“ ausgegeben werden.

Eine Zusammenkunft der Süddeutschen YLs fand wie in jedem Jahr auch 1965 in Schondorf/Ammersee statt. Diese Zusammenkunft ist stets während des Bayern-Süd Schwabentreffens im September. Die YLs hatten wieder Gelegenheit, Probleme innerhalb unseres Hobbys zu lösen.

Nach Überprüfung der Kartei ist der ungefähre Stand wie folgt:

Distrikt Liz. o. Liz.
Mitgl.
DE Nichtm.
m. Liz.
Baden 13 10   2
Bayern-Nord 5 10   4
Bayern-Süd 17 11 2 4
Berlin 3 5 1  
Hamburg 10 18 2 8
Hessen 16 14   4
Köln-Aachen 7 7 4 3
Niedersachsen 6 16   3
Nordrhein 1 5 1 1
Nordsee 6 8   6
Rheinland-Pfalz 11 3   3
Ruhrgebiet   1   1
Saar 6 2   1
Schleswig-Holst. 6 6 1 4
Schwaben 4 6   3
Westfalen-Nord 23 6 3 4
Westfalen-Süd 8 18 2 3
Württemberg 4 5 2 6
 



Insgesamt 146 151 18 60

Bei verschiedenen Veranstaltungen und Distriktsversammlungen war ich als Gast eingeladen und konnte dabei manche YL-Probleme lösen.

DJ3TP


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1966

Rundspruch-Archiv

OV-Rund 3/66