BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 30.03.1969

Redaktion: DL7KF


ÜBERSICHT:


Die nächste OV-Versammlung in Steglitz findet am Donnerstag, dem 10.04., um 20:00 Uhr, im Kindl-Eck, Berlin-Lichterfelde, Hindenburgdamm Ecke Stockweg, statt.

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In Reinickendorf findet der nächste OV-Abend am Dienstag, dem 15.04., um 19:30 Uhr, im Lokal Am Fließ, in Tegel, Waidmannsluster Damm 36, statt.


Der Meldeschluß für die 46. Lizenzprüfung ist bekanntlich auf den 08.04. festgelegt. Die OM, die wunschgemäß Anmeldeunterlagen für diese Prüfung vom Distriktsbüro erhalten haben, werden um rechtzeitige Rücksendung der Formulare gebeten. Es werden auch noch Anmeldungen, insbesondere von Wiederholern, erwartet.


OM Turek, DL7FT, befindet sich vom 02.–10.04. in Monaco. Er arbeitet dort unter dem Rufzeichen 3A2CU ausschließlich in SSB. Folgende Frequenzen werden dabei bevorzugt: 3795, 7065, 14,195, 21.295 und 28.545 kHz.


In der UKW-Meldung der Woche können wir erfreut über die Erfolge mehrerer Berliner UKW-Stationen während der letzten Aurora-Periode in der Nacht von Sonntag zum Montag berichten und den beteiligten Stationen unsere besten Glückwünsche zu den gefahrenen Aurora-QSOs aussprechen.

Ganz allgemein kann gesagt werden, daß es sich wohl um die längste und stärkste Aurora-Erscheinung seit langer Zeit gehandelt haben dürfte, bei der fast ganz Nordeuropa zu hören war. Das Ereignis begann am 23.03. abends um etwa 21:30 Uhr und dauerte nach Feststellungen des Ionosphären-Instituts von DL6DS in Lindau am Harz bis etwa 04:30 Uhr am Morgen des 24.03. Erstmals waren die Berliner QRO-Stationen zu einem Aurora-Ereignis wieder fast vollständig QRV. Von ihnen haben wir die folgenden Berichte erhalten:

DL7HG konnte insgesamt elf Stationen via Aurora arbeiten, darunter auch zwei G-Stationen, mit denen er auch sein bisheriges ODX-QSO über eine geographische Entfernung von 880 km fahren konnte. Von G3LTF erhielt er 5/8A und von G3LQR bekam er 4/3A. Peter arbeitete weiterhin noch LA8WF, von dem 5/6A erhielt, und kam noch mit einer SP-Station, zwei OZ-Stationen sowie mit fünf Stationen aus dem Raum SM5, SM6 und SM7 ins QSO, von denen er Rapporte zwischen 5/3A und 5/8A erhielt. DL7HG teilte auch noch mit, daß LA8WF mit ON4TQ via Aurora arbeiten konnte.

Auch Altmeister DL7FU war wieder erfolgreich mit von der Partie. Leider haben wir sein exaktes Ergebnis bisher noch nicht erfahren. Über die Erfolge von DM2DBO haben wir gehört, daß es Jörg gelang, mit insgesamt acht verschiedenen Ländern über Aurora zu arbeiten, unter denen Schottland und Finnland zwei neue Länder für ihn waren.

Als weiteres erfreuliches Aurora -Ergebnis können wir auch mitteilen, daß es erstmals einer DC7-Station gelungen ist, hier erfolgreich mitzumischen: OM Bernd Ewel, DC7AL, konnte unter Einsatz seines 20-W-SSB-Senders folgende Stationen erreichen: OZ6OL, SM5BSZ und LA2VC. Diese Stationen wurden jeweils von seiner Seite in SSB und von Seiten der Gegenstation in CW gearbeitet. Er erhielt Rapporte zwischen 5/5A und 5/8A mit dem besonderen Hinweis, daß das SSB-Signal einwandfrei aufzunehmen war. Ein Zweiweg-SSB-QSO fuhr DC7AL mit OZ9OR, von dem er 5/2A erhielt. Ein weiteres QSO mit LA8WF gelang leider nur teilweise, weil nach einem schönen Anfang plötzlich ein Netzausfall eintrat.

Auch einige Hörergebnisse liegen bisher vor:
DL7FV hörte mit einer HB9CV-Antenne im Wohnzimmer den Aurora-Signalen in der Zeit von 00:30–03:00 Uhr zu und konnte so LA1ZK, LA2VC, LA8WF, SM5BSZ, SP2RO und PAØFAS aufnehmen.

DC7AC und DC7CH nahmen die Aurora-Ereignisse auf Tonband auf, so daß auch die SSB-Signale via Aurora in Berlin konserviert werden konnten. DC7AS schließlich hörte außer SM5, SM6, SM7 und OZ auch mehrere G3-, OH2-, LA- und PAØ-Stationen, über die insgesamt etwa 150 Einzelbeobachtungen gemacht und zur Auswertung an DJ1SB gesandt wurden.

Nachzutragen wäre zum Thema Aurora-SSB schließlich noch, daß es diesmal OZ6OL und OZ9OR gelang, mit der französischen Station F9FT ins Zweiweg-SSB-QSO via Aurora zu kommen.

Damit möchten wir unseren ausführlichen Aurora-Bericht beenden.

Abschließend wünschen wir allen 2-m-Freunden ein schönes Osterfest und den ARTOB-Interessenten wiederum viel Erfolg beim Arbeiten über den 70-cm-/2-m-ARTOB, der evtl. am Ostermontag gestartet werden soll.


Und hier noch eine Meldung der Rundspruch-Redaktion:

Unbestätigten Meldungen zufolge sind Verhandlungen im Gange mit dem Ziel, in England das metrische Maßsystem einzuführen. Die Engländer ihrerseits knüpfen daran die Bedingung, daß in Europa die Zeit nach GMT anstatt nach MEZ angegeben werden soll. Sollten die Verhandlungen zu einem positiven Abschluß gebracht werden, so werden wir uns daran gewöhnen müssen, unsere Uhren nach GMT zu stellen.


Ende des B-RS vom 30.03.1969

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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