BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 24.05.1970

Redaktion: DL7KF


Gus Browning, W4BPD, startet wieder eine neue Expedition zu einigen Raritäten im indischen Ozean. Als erstes hofft Gus ab 23.05. von den Komren, FH9, aus QRV zu sein. Seine weiteren Pläne sind die Aktivierung von folgenden Inseln: Reunion, FR7, einschließlich Bassas da India, FR7/BI; Europa Island, FR7/E; Glorieuses Island, FR7/G; Juan de Nova, FR7/J, und Tromelin, FR7/T. Weiter hat Gus die Absicht, als VQ8CP/A, Agalega; VQ9/A, Aldabars; VQ9/C, Chagos; VQ9/D, Desroches; VQ9/F, Farquhar, und von Geyser Bank sowie Blenheim Reef aus QRV zu sein. Die CW-Frequenzen sind jeweils die ersten 5 kHz im CW-Band. Die SSB-Frequenzen sind 3790–3800 kHz, 7060–7070 kHz, 14.100–14.105 kHz, 21.245–21.250 kHz und 28.490–28.500 kHz. Die genauen Termine und Calls für die einzelnen Spots sind noch nicht bekannt. Es gilt also die angegebenen Frequenzen zu beobachten. Am 22.05. wurde Gus bereits aus Nairobi gehört. Alle QSLs gehen via W2MZV. Der Berliner DX-Referent hofft, daß mit Beginn dieser Expedition von Gus Browning ein wenig die „Saure-Gurken-Zeit“ am DX-Himmel vorüber ist und wünscht allen DX-Freunden viel Erfolg.


In unserer heutigen UKW-Meldung berichten wir über die letzten BARTOB- und ARTOB-Starts, bringen Ihnen Ausschreibungsbedingungen für den „Polni Den 1970“, geben Ihren die Ergebnisse des DM-Marathon 1969/70 bekannt, weisen auf einen Dauerlaufsender hin und berichten kurz über den 2. Berliner Mobilwettbewerb:

Am Pfingst-Sonntag, dem 17.05., wurde der BARTOB in Süddeutschland gestartet. Über diesen 2-m-/2-m-Umsetzer konnte DM3SDL in Riesa mit drei Stationen aus DL und je einer OK1-, HB9- und OE3-Station ins QSO kommen. Er arbeitete jedoch auch noch DM2BEL im benachbarten Dresden und hörte ferner LX1SI und HB9AMH. Die von DM3SDL verteilten Mindestrapporte lagen bei 559. Bisher ist nicht bekannt, ob auch Berliner Stationen über BARTOB arbeiten konnten.

Am Pfingst-Montag, dem 19.05., startete dann in Norddeutschland der ARTOB, und zwar mit einem 70-cm-/2-m-Umsetzer. Wir freuen uns mitteilen zu können, daß zwei Berliner 70-cm-Stationen über diesen Umsetzer erfolgreich QSO fahren konnten. DL7HG, der 15 W HF an einer 25-Element-Antenne ausstrahlte, kam mit zehn Westdeutschen Stationen ins QSO, darunter auch DLØITU in Kiel. Er arbeitete ferner noch DC7AN hier in Berlin und DM3GJL in Dresden über den Umsetzer. Auch PAØWTE stand auf der Abschußliste, bildete jedoch nicht das ODX. Diese wurde vielmehr durch das QSO mit DL9OI in Koblenz erreicht, dessen geographische Entfernung von Berlin etwa 450 km beträgt. Mit nur 6 W HF an einer 25-Element-Antenne gelangen DC7AN insgesamt acht QSOs über den 70-cm-/2-m-Umsetzer. Er arbeitete westdeutsche Stationen, unter anderem DJ1IH über rund 480 km und DLØITU. Der beste ihm gegebene Rapport lag bei 40 dB über Rauschen.

Vom DM-UKW-Manager, OM Gerhard Damm, DM2AWD, haben wir die Ausschreibungsbedingungen für den „Polni Den 1970“ erhalten. Dieser Wettbewerb findet am 04. und 05.07. statt. Er wird in insgesamt neun Kategorien auf dem 2-m-, 70-cm- und 24-cm-Band ausgetragen. Auf 2 m und auf 70 cm können auch ortsfeste Stationen teilnehmen, so daß dieser Wettbewerb auch für uns, wegen der Möglichkeit, manchen neuen QRA-Kenner zu arbeiten, interessant ist. Die Ausschreibungsbedingungen können Sie gegen Einsendung eines adressierten Freiumschlags bei DC7AS erhalten.

In der Vorausabstrahlung des DM-Rundspruchs am 08.05. wurden die Sieger des „DM-Marathon 1969/70“ bekanntgegeben. Auf den ersten drei Plätzen liegen DM2CFM, DM3DL und DM2BLI. Unter insgesamt 34 Teilnehmern konnten sich die Berliner Stationen DM4ZCO/p auf Platz 13 und DM3XMO auf Platz 19 heranarbeiten.

DLØSG ist ein neuer Dauerlaufsender im 2-m-Band. Der Standort befindet sich in der Nähe von Straubing in Bayern. Der QRA-Kenner ist GI03d. Auf einer bisher nicht genau bekannten Frequenz unmittelbar am oberen Bandende gibt der Dauerläufer seine Kennung DLØSG und den QRA-Kenner in A1 mit etwa Tempo 50.

Am 2. Berliner 2-m-Mobilwettbewerb am Pfingst-Montag, dem 18.05. beteiligten sich 16 Mobilstationen. Diese geringe Beteiligung kam für die Veranstalter recht unerwartet, wenn man bedenkt, daß seit dem letzten Mobilwettbewerb im vergangenen Jahr eine ganze Anzahl neuer Lizenzen hinzugekommen ist. Den Wettbewerbsteilnehmern wurden Standorte im Nord- und im Südteil von Berlin zugewiesen. Im zweiten Durchgang wurde die Aufgabe gestellt, daß je eine nördlich und eine südlich gelegenen Mobilstation zusammen mit einer beliebigen Feststation ein Dreier-QSO fährt. An dieser Aufgabe scheiterten mehr als ein Drittel der Teilnehmer. Dies ist um so erstaunlicher, als sich in einem vorangegangenen Test die Möglichkeit der Partnersuche über eine größere Entfernung als durchaus realisierbar herausgestellt hatte. Noch kurioser wird das Ergebnis, wenn man bedenkt, daß ausgerechnet die beiden am nördlichsten und am südlichsten gelegenen Stationen trotz ungünstiger Standorte drei der geforderten QSOs fuhren, wobei Sendeleistungen im Milliwattbereich zum Einsatz kamen. Nach Schluß des Wettbewerbs kamen die Teilnehmer im Hause der Clubstation DLØOZ in Zehlendorf zu einem Imbiß und zu einer deftigen Wettbewerbskritik zusammen. Dabei fanden sich auch zwei OM, die im Herbst dieses Jahres wieder einen 2-m-Mobilwettbewerb veranstalten wollen. Das Ergebnis der diesjährigen Pfingst-Veranstaltung erfahren Sie im Rundspruch am kommenden Sonntag.

Für die Informationen zur heutigen UKW-Meldung der Woche bedankt sich DC7AS bei DL7HG, DC7AN, DM2AWD und bei DM3SDL.


Ende des B-RS vom 24.05.1970

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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