DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 49/03 VOM 11.12.2003

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Erhebliche PLC-Störungen in Mannheim

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, RegTP, stellte bei Messungen in Mannheim hohe Störfeldstärken durch Powerline Communication, PLC, fest. Grund für die Messungen war die Störmeldung eines ortsansässigen OM. Als gebürtiger Ungar hörte dieser seit 25 Jahren einen Heimatsender aus Budapest auf Kurzwelle. Seit der Installation von PLC in Mannheim ist dies nicht mehr möglich. Bei den Messungen waren auch Ulfried Ueberschar, DJ6AN, vom DARC-EMV-Referat und Thilo Kootz, DL9KCE, von der Technischen Verbandsbetreuung mit einer mobilen Empfangsanlage und Messgeräten zugegen. Sie berichten, dass nahezu im ganzen Stadtgebiet der Rundfunkempfang unzumutbar beeinträchtigt ist.


Abschaltung eines PLC-Systems in Österreich

Die Funküberwachung Linz/Österreich hat eine PLC-Betreibergesellschaft aufgefordert, ihren Dienst einzustellen. Ausschlaggebend waren gemessene Störungen, die durch die Einspeisung von PLC-Signalen verursacht wurden. Die Funküberwachung belehrte die Betreiber, dass Stromkabel in erster Linie zur Lieferung von elektrischem Strom vorgesehen sind. Bei einer Übertragung anderer Dienste über das Netz, ist das Stören von Funkdiensten nicht zulässig. Vorausgegangen waren weiterhin Berichte über Kommunikationsprobleme zwischen Rettungsdiensten bei Katastrophenübungen.

Quelle: Oberösterreichische Nachrichten


Aktive Lobbyarbeit gegen PLC

Der DARC hat zahlreiche Aktionen gegen PLC-Technik gestartet und umgesetzt. Diese müssen jedoch zuerst an die gesetz- und normgebenden Stellen national und in Brüssel gerichtet werden. Erst nach Prüfung und Auswertung innerhalb dieser Stellen wird ausführlich darüber berichtet.

Bei der Lobbyarbeit steht die Verfolgung wechselnder Szenarien von PLC-Befürwortern im Vordergrund, um an geeigneter Stelle die Interessen der Funkamateure zu vertreten. Ein im Rahmen dieser Arbeit verfasstes Einspruchsschreiben ist unter www.darc.de/aktuell/plc zu finden.

Jeder Funkamateur kann in Eigeninitiative etwas gegen Inhaus-PLC-Modems unternehmen. Mit einem tragbaren Kurzwellenempfänger sind Störungen in unmittelbarer Nähe aufspürbar. Hierfür stellt man einen schwachen Rundfunksender – beispielsweise im 49-m-Band – ein und prüft, wann die Rausch- oder Prasselstörungen der PLC-Technologie den Empfang verschlechtern. Hörbeispiele typischer Störungen sind auf der genannten Webseite als MP3-Dateien zu finden. Wer ein Inhaus-PLC-Modem entdeckt, sollte sich sofort mit der DARC-Geschäftsstelle in Verbindung setzen.


Geschäftsstelle organisiert Koordination automatisch arbeitender Stationen

Künftig soll die DARC-Geschäftsstelle organisatorische Arbeiten für die Koordinierung automatisch arbeitender Stationen übernehmen. Dann wird stets nachvollziehbar sein, in welchem Bearbeitungsschritt sich ein gestellter Antrag befindet.

Die RegTP teilte mit, dass Urkunden künftig mit detaillierten technischen Angaben vergeben werden und jeweils ein oder zwei Jahre Gültigkeit besitzen. Dies geht aus einem Gespräch von Vorstandsmitglied Ingo Dittrich, DK9MD, mit der RegTP-Außenstelle Mülheim hervor. Weitere Informationen finden Sie in der Vorstandsinformation vom 09.12. unter www.darc.de/aktuell/voinfo.


Österreich verzichtet auf Nachweis von Telegrafiekenntnissen

Voraussichtlich zur Weihnachtszeit tritt in Österreich eine Verordnung in Kraft, die CEPT-Klasse-2-Funkamateuren den Betrieb auf Kurzwelle gestattet. So berichtet der Österreichische Amateurfunkverband ÖVSV auf seiner Webseite www.oevsv.at. Das Amateurfunkklassen-System wird nur noch eine CEPT- und eine Einsteiger-Klasse vorsehen. Letztere erlaubt Betrieb auf 70 cm mit maximal 100 W. Der Selbstbau von Geräten ist allerdings untersagt.


Datenbank des Logbook of the World wächst

Das Logbook of the World, LoTW, des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL verzeichnet mit Stand 05.12. 25,4 Millionen Funkverbindungen. Etwa 5000 Nutzer haben ihre QSO-Daten auf den Server geladen.

Quelle: ARRL-Letter Nr. 48


Funkbetrieb aus Angola

Der von seiner Nordkorea-Aktivität unter P5/4L4FN bekannte Ed, 4L4FN, ist derzeit aus Angola aktiv. Er verwendet das Rufzeichen D2PFN in den Betriebsarten SSB und RTTY. QSL-Karten sind an den Manager Bruce Paige, KK5DO, zu senden. Ein Online-Logbuch ist über die Webseite www.amsatnet.com zu finden.

Quelle: ARRL-Letter Nr. 48


Erreichbarkeit der DARC-Geschäftsstelle zum Jahreswechsel

Vom 24.12.–01.01. sind die DARC-Geschäftsstelle sowie der DARC Verlag in Baunatal nicht besetzt. Sie erreichen die Mitarbeiter zu gewohnten Zeiten wieder ab dem 02.01.2004.


DARC-Weihnachtswettbewerb am zweiten Weihnachtsfeiertag

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist von 08:30–10:59 UTC der DARC-Weihnachtswettbewerb auf 80 m und 40 m. Die Ausschreibung finden Sie in der CQ DL 12/03 auf Seite 867.


Rundspruchpause

Dies ist der letzte Rundspruch im Jahr 2003. Der erste Sendetermin im neuen Jahr ist der 08.01. Die Redaktion bedankt sich bei allen YLs und OM, die uns Meldungen zugearbeitet haben, und bei jenen, die den Rundspruch verlesen. Allen DARC-Mitgliedern eine friedliche Weihnachtszeit, einen glücklichen Jahreswechsel und ein erfolgreiches Jahr 2004.


Funkwetterbericht (10.12. de DL1VDL)

Rückblick auf die Woche vom 03.–09.12.:
Der Monat begann mit abnehmender Sonnenaktivität, seit dem 08.12. ereigneten sich keine Flares. Nur das zentral gelegene koronale Loch behauptete seinen Einfluss auf das geomagnetische Feld durch den von ihm ausgehenden intensiven Sonnenwind. Die über den Berichtszeitraum gebildeten Mittelwerte betragen: für den solaren Flux F = 105,4 und die Sonnenfleckenrelativzahl R = 73,6. Die DX-Bedingungen auf den unteren Kurzwellenbändern waren gut, an Tagen mit ruhigen geomagnetischen Phasen sehr gut. Oberhalb von 18 MHz gab es Öffnungen meist in Nord-Südrichtung.

Vorhersage bis Ende Dezember:
Bis zum 14.12. dominieren geomagnetische Störungen, hervorgerufen durch intensiven Sonnenwind. Bis dahin betragen die Fluxwerte etwa 100 Einheiten. Zwischen dem 15. und 28.12. erwarten wir eine aktivere Sonne und Fluxwerte im 150er Bereich. Die unteren Kurzwellenbänder sind saisongemäß DX-tauglich. Oberhalb von 20 m können an einigen Tagen gute Öffnungen sein, die man durch Bandbeobachtungen auch erwischt. Frohe Weihnachten, guten Rutsch ins neue Jahr und gut DX!

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Neuseeland 16:50; Ostaustralien 18:41; Westaustralien 21:07; Japan 21:53; Hawaii 16:59; Alaska 19:28; Südafrika 03:19; Kalifornien 15:07; Deutschland 07:21.
Sonnenuntergang: USA-Ostküste 21:23; USA-Westküste 00:37; Brasilien 21:54; Falklandinseln 23:558; Hawaii 03:46; Alaska 00:17; Südafrika 16:58; Neuseeland 07:42; Deutschland 15:11.


Ende des Deutschland-RS 49/03 vom 11.12.2003

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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